Rezension zu Architektur des psychischen Raumes

Psyche 7/2012

Rezension von Heinz Müller-Pozzi

Zitate aus Psyche 7/2012:

»Bücher über den Vater haben zur Zeit Konjunktur. Der Autor selber hat bereits 1998, also noch bevor die neue Welle der »Vaterliteratur« einsetzte, eine umfangreiche Studie über den phantasierten Vater vorgelegt und sich seither unablässig mit dem Thema befasst. Und nun ein weiteres Buch über den Vater? Schon der Titel zeigt, dass das zu kurz greift.«

»In den ersten beiden grundlegenden Kapiteln entfaltet der Autor seine Konzeptualisierung der Architektur des psychischen Raumes und stellt die drei oder gar vier Dimensionen vor, in denen er den psychischen Raum denkt.«

»Die Idee, dass das triadische Denken für die Psychoanalyse unverzichtbar ist, weil sich das Leben des Menschen grundsätzlich und von Anfang an in einer ternären Struktur entwickelt, durchzieht das ganze Buch. Gelingende Zweierbeziehungen kann es nur im Raum einer geteilten symbolischen Ordnung geben, ist doch das Symbol grundsätzlich eine Dreierstruktur: die Sache, die es symbolisiert, das Symbol und der Mensch, der symbolisiert.«

»Was das Buch auszeichnet, ist die dialektische Vermittlung von strukturellem und genetischem Denken. Der Autor streicht heraus, was selten geschieht, dass das Kind zunächst hinsichtlich des Paares notwendig die Position des Dritten einnimmt. Zwar thematisiert er die Nachträglichkeit nicht explizit, aber seine Beschreibung der Triangulierungen in der Entwicklung entgeht der Falle einer linearen Entwicklungspsychologie. Der Autor selber nimmt eine epistemologisch begründete triangulierende Position ein, wenn er das Konzept der grundsätzlichen Dreiheit in den unterschiedlichen Denktraditionen der Psychoanalyse untereinander und diese mit der empirischen Kleinkindforschung dialektisch vermittelt.«

»Das Buch verbindet theoretische Stringenz mit empirischer Anschaulichkeit und didaktischer Klarheit. All das in einer gepflegten Sprache, so dass die Leserin/der Leser leicht und mit Vergnügen seinen verzweigten Gedankengängen folgt und dabei allerlei Entdeckungen macht.«

Die gesamte Rezension findet sich im digitalen Klett-Cotta-Archiv der Psyche:
www.volltext.psyche.de

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