Rezension zu Affekt und Form

Psyche Heft 6/2012

Rezension von Manfred Clemenz

Zitate aus Psyche 6/2012:

»In der Geschichte der Psychoanalyse waren Glaubenskriege und daraus resultierende Exkommunikationen nichts Unbekanntes. Ungewöhnlich ist allerdings der Versuch, einem Autor gleichsam den Abfall von den essentials der Psychoanalyse: Triebtheorie und Unbewusstem zu unterstellen, ohne dies zu belegen, mehr noch, die Passagen, in denen sich der Autor gerade auf diese essentials bezieht, schlichtweg zu ignorieren. Einen derartigen Versuch sehe ich in Timo Storcks Rezension meines Buches Affekt und Form.«

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»Geradezu selbstreferentiell wird die Argumentation der Rezension, wenn Storck mir anschließend einen ›Selbstwiderspruch‹ ankreidet: dass ich das ›Sublimierungskonzept‹ heranziehe, ›ohne zu präzisieren, wie er sich dieses unter Abkehr vom Triebbegriff konzeptuell vorstellt‹. Ich habe, wie gezeigt, weder den Triebbegriff noch das Unbewusste abgelehnt.«

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»Affekt und Form wurde nicht ausschließlich aus psychoanalytischer, sondern aus interdisziplinärer Perspektive geschrieben. Ich habe diese Interdisziplinarität empirisch am Beispiel des Dürerschen Melencolia-Stiches verdeutlicht.«

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»Ein abschließendes Wort: wenn mir Storck zu Beginn seiner Rezension mangelnde »konzeptuelle Sorgfalt« (S. 1265) vorwirft, so bleibt er den entsprechenden Nachweis schuldig. Der Vorwurf fällt auf den Rezensenten zurück. Storck hat offensichtlich mein zentrales Anliegen nicht verstanden: Meine Kritik bezieht sich nicht auf Trieb und Unbewusstes per se, sondern auf ihre häufig unreflektierte Verwendung im Rahmen der Interpretation von Kunst.«

Den gesamten Text finden Sie im digitalen Klett-Cotta-Archiv der Psyche:
www.volltext.psyche.de

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