Rezension zu Richard Wagner: Siegfried
das Orchester
Rezension von Romald Fischer
Auszüge der Besprechung:
»Wagners Musikdrama Der Ring des Nibelungen fehlt in keinem der
zahlreichen Opernführer. Ein Novum und eine Bereicherung dürften
jedoch die vorliegenden Ausführungen zum Rheingold und zur Walküre
sein, die der Musikpsychoanalytiker Bernd Oberhoff vorlegt, nachdem
er bereits psychoanalytische Opernführer zu Gluck, Mozart und Weber
veröffentlicht hat. So finden sich bereits im Inhaltsverzeichnis
nicht die Gliederungspunkte nach Szenen und Aufzügen, sondern
Aussagen, die, ganz nach Freud, der Anamnese dienen.«
»Der Ring ist ein mythisches Entwicklungsdrama, dessen
fantastische, bizarre und oft widersprüchliche Handlung bestens
dazu geeignet ist, Einblicke in die ›unergründlichen Tiefen der
menschlichen Seele‹ zu nehmen. Das Hintergrundwissen für diese
Aufgabe holt sich Oberhoff bei Freud, Melanie Klein
(Kinderpsychoanalyse), Béla Grundberger und Janine
Chasseguet-Smirgel (Narzissmus).«
»Eine Wirkung wird jedoch die Lektüre der (subjektiven) Offenlegung
der Seelen-, Entwicklungs- und Beziehungswelten auf das Hören der
Musik, die hier nur am Rande beschrieben und interpretiert wird,
mit Sicherheit haben. So lautet die spannende, nur individuell zu
beantwortende Frage, ob diese komplexen psychoanalytischen
Ausführungen das Verständnis für die Rezeption des Musikdramas
stören oder fördern. Eines dürfte sicher sein: Die Lektüre dieses
Opernführers erfordert in jeder Hinsicht Engagement und
Leidenschaft im Sinne eines psychischen Orientierungsprozesses.
Wenn dies dem Leser gelingt, so darf er gespannt sein auf dessen
Wirkung beim nächsten Opernbesuch.«
Die vollständige Besprechung finden Sie hier:
www.dasorchester.de