Rezension zu Ein Junge namens Sue

aep informationen. Feministische Zeitschrift für Politik und Gesellschaft 2/2012

Rezension von Nina Markl

Alexandra Köbele: Ein Junge namens Sue

Welche Bedeutung hat das Geschlecht für die Persönlichkeit eines Menschen? Welchen Einfluss hat der Körper auf die Psyche? Und was passiert, wenn man sich im eigenen Körper nicht wohl fühlt?

Die Psychologin Alexandra Köbele geht diesen und anderen Fragen in »Ein Junge namens Sue –Transsexuelle erfinden ihr Leben«, 2011 erschienen im Psychosozial-Verlag, nach. Fünf Transsexuelle erzählen von ihrem Leben, den Schwierigkeiten und den Triumphen, es wird ein sensibles und überraschend persönliches Portrait gezeichnet. Neben berührenden und tiefen Einblicken in fünf Lebensgeschichten und Geschichten von Unsicherheit über Geschlecht, Sexualität und Klischee bietet Köbele aber auch Informationen über die medizinischen Möglichkeiten und den oft schwierigen Weg zur Geschlechtsumwandlung. Sie befasst sich auch mit den wissenschaftlichen Hintergründen und den Ergebnissen der Sozialforschung zu Fragen der Identität und Geschlecht(-errolle) und versucht, Begriffe, wie »transgender«, »transsexuell«, »intersexuell«, die oft unwissentlich falsch gebraucht werden und deren Verständnis für eine tiefere Auseinandersetzung mit dem Thema unbedingt notwendig ist, aufzuklären. Alexandra Köbele gelingt es in »Ein Junge namens Sue«, vorurteilsfrei über eine von der Gesellschaft noch immer nicht vollständig akzeptierte Gemeinschaft zu informieren und dabei Menschen und ihre persönlichen Erfahrungen sowie sozialwissenschaftliche Forschung miteinander zu verbinden.

zurück zum Titel