Rezension zu Das Geheimnis unserer Großmütter

Trauma & Gewalt. Forschung und Praxisfelder (1/2012)

Rezension von Harald J. Freyberger

Auszüge aus der Besprechung:

»Innerhalb der Psychotraumatologie gehört die sexuelle Gewalt in Zusammenhang mit Kriegshandlungen zu den eher noch nicht ausreichend bearbeiteten Themen. Monika Hauser, Gründerin und geschäftsführendes Vorstandsmitglied von medica mondiale e. V. weist in ihrem Geleitwort darauf hin, dass sowohl in der ost- als auch der westdeutschen Nachkriegsgesellschaft hierzu ein Schweigegebot für die betroffenen Frauen geherrscht hat.«

»Dem Ergebnisteil und der Diskussion liegen umfassende Interviews und Untersuchungen von 27 betroffenen Frauen zugrunde. Die Ergebnisse zeigen, dass bei jeder zweiten Frau eine voll oder partiell ausgeprägte posttraumatische Belastungsstörungssymptomatik vorliegt, wobei die erlebte subjektive Belastung innerhalb der Situation der Kriegsvergewaltigung einen positiven Zusammenhang zur Symptomstärke der posttraumatischen Belastung zeigt.«

»Dennoch wird herausgearbeitet, dass die am häufigsten genannte Strategie zur Bewältigung die Verdrängung des Erlebten darstellt. Das öffentliche und private Schweigen über die Welle der Kriegsvergewaltigung um 1945 verbirgt, wie viele Frauen berichten, bis heute unsagbar große Verletzungen, die wir aufgreifen und verstehen sollten, bevor diese Generation ihr Schweigen mit in den Tod nehmen muss.«

Die gesamte Rezension findet sich im digitalen Klett-Cotta-Archiv von »Trauma & Gewalt«:

http://volltext.traumaundgewalt.de

zurück zum Titel