Rezension zu »Mein Körper gehört mir … und ich kann mit ihm machen, was ich will!«

Psyche 4/2012

Rezension von Jürgen Grieser

Zitate aus Psyche 4/2012

»Auch in seinem neuen Buch setzt sich Mathias Hirsch mit der Funktion des Körpers im psychischen Konflikt auseinander und schließt damit an den von ihm 1989 herausgegebenen Band ›Der eigene Körper als Objekt‹ an, dessen Titel als erkenntnisleitende Metapher inzwischen zum Grundbestand des psychoanalytischen Vokabulars gehört. Im vorliegenden Band zeigt Hirsch, wie man Körperstörungen unter der Perspektive von Spaltung und Dissoziation theoretisch fassen und therapeutisch behandeln kann.«

»Das ganze Buch hindurch verfolgt Hirsch die zwei ätiologischen Perspektiven der Verarbeitung eines Traumas auf der einen Seite und der Blockierung des Autonomie-Abhängigkeits-Konfliktes auf der anderen Seite. Auch Hypochondrie und Dysmorphophobie beschreibt er einmal als Verarbeitung traumatischer Objekterfahrungen, die auf die vom Gesamt-Selbst dissoziierte Körper-Repräsentanz projiziert werden. Der Körper kann nun einerseits eine bedrohliche Qualität annehmen, andererseits aber auch wie ein, wenn auch feindlicher Begleiter erlebt werden.«

»Charakteristisch für das Buch sind die ausführlichen Schilderungen von Behandlungen aus der Praxis des Autors als niedergelassener Psychotherapeut in ambulanter Einzel- und Gruppentherapie, denen er viel Raum gibt, wobei er auch sehr offen auf die Gegenübertragungsreaktionen und das Gegenübertragungsagieren des Therapeuten zu sprechen kommt, der mit seinen – mehrheitlich weiblichen – Patientinnen um die Wiederaneignung des Abgespaltenen ringt. Allerdings bietet er uns keine ausformulierte Technik der Therapie der Körperdissoziationen. Auch äußert er sich nicht zu körpertherapeutischen Behandlungsformen. Insgesamt hat Hirsch ein sehr anregendes und lesenswertes Buch geschrieben und damit die Psychoanalyse des Körpers im seelischen Konflikt um einige Aspekte erweitert und weitergeführt.«

Die gesamte Rezension findet sich im digitalen Klett-Cotta-Archiv der Psyche:
www.volltext.psyche.de

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