Rezension zu Revolution der Seele

Gnostika Nr. 49, Dezember 2011

Rezension von Wolfram Frietsch

Ein Buch über die Geschichte der Anfänge der Psychoanalyse, die bei Freud beginnt und die Geschichte der psychoanalytischen Bewegung bis zur Entstehung der Psychoanalyse nachzeichnet. Dies geschieht durch eine gründliche und umfassende, zugleich objektivierende und einfühlsame Darstellung der Ereignisgeschichte. Makari hebt auch die Rolle C. G. Jungs in den Anfangsjahren der Bewegung würdigend hervor. Bemerkenswert ist, dass es eben Jung war, der der psychoanalytischen Bewegung eine wissenschaftliche Basis gab und zwar mit seinem Assoziationsexperiment. Es waren die »Züricher Assoziationsstudien«, die 1906 veröffentlicht, die Freudschen Thesen belegten und stützten: »Die diagnostischen Assoziationsstudien machten Freuds Gedankengut relevant für diejenigen, die sich fur Wundt und die experimentelle Psychologie interessierten: für die Wissenschaftler der Psyche, die sich dem wissenschaftlichen Studium des Innenlebens verschrieben hatten« (239). Gerade in den Anfangsjahren galt Freuds Psychoanalyse als subjektiv und »esoterisch«, mithin auf einen kleinen Kreis beschränkt. Dies änderte sich durch die wissenschaftlich anerkannten Erfolge der Experimente der Züricher Gruppe um Bleuler und Jung. Makari geht außerdem der Abkehr von der Libidotheorie Freuds nach, zu der neben Jung auch Adler, Reich u. a. beitrugen. Ebenfalls zeigt er die Hinwendung der Freudschen Psychoanalyse mittels des Iamarkschen Denkens zu einem mehr »kollektiven Gedächtnis« der Menschheit wie ja Totem und Tabu beweist. Insgesamt eine ausgewogene Darstellung der doch sehr emotional angereicherten psychoanalytischen Bewegung.


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