Rezension zu Tat-Sachen

Psyche, Heft 12, Dezember 2011

Rezension von Jörg Frommer

Zitate aus Psyche 12/2011

»Die Behandlung von Sexualstraftätern gilt allgemein als schwieriges Feld. Dies wird vor allem dann immer wieder deutlich und öffentlich breit thematisiert, wenn Prognosegutachten fehlgehen und Widerholungstaten nicht vermieden werden können.«

»Die an der Sektion Forensische Psychotherapie des Ulmer Lehrstuhls für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie unter der Leitung von Friedemann Pfäfflin arbeitende Sozialwissenschaftlerin Franziska Lamott, ihre psychologische Kollegin Katrin Mörtl und der Göttinger Psychologe und Psychoanalytiker Michael Buchholz legen profunde qualitative Analysen von Transkripten der Gruppentherapien mit Sexualstraftätern vor, die ohne jede Übertreibung als ›atemberaubend‹ bezeichnet werden können, um einen Begriff aus dem Geleitwort von Friedemann Pfäfflin aufzugreifen«

»Die Erträge sind reichhaltig, wenn auch ernüchternd. Buchholz, Lamott & Mörtl stechen mit ihrer Forschung an Gruppentherapien mit Sexualstraftätern wahrhaft in ein gesellschaftliches Wespennest.«

»Das zentrale Erkenntnisinteresse der Autoren lag in einem tieferen Verständnis der autobiographischen Narrative der Sexualstraftäter unter besonderer Berücksichtigung der Frage, ob und wie die Tat in das Bild von der eigenen Lebensgeschichte integriert wird bzw. diese Integration scheitert.«

»Buchholz, Lamott & Mörtl zeigen einen Königsweg auf, auf dem die Psychoanalyse zurück in den wissenschaftlichen Diskurs klinisch orientierter Disziplinen finden kann, und sie zeigen, wie unverzichtbar psychoanalytisches Verständnis dort auch heute ist.«

»Insgesamt ein wertvolles Buch, dessen Lektüre uneingeschränkt zu empfehlen ist.«

Die gesamte Rezension findet sich im digitalen Klett-Cotta-Archiv der Psyche:
www.volltext.psyche.de

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