Rezension zu Familiendynamik bei spätadoptierten Kindern

Zeitschrift für psychoanalytische Theorie und Praxis, Jahrgang XX VI, 2011, 1

Rezension von Helmut Dahmer

»Eine höchst interessante Studie von Celina Rodriguez-Drescher macht mit den Problemen vertraut, die ›Spätadoptionen‹ – das sind Adoptionen, bei denen die vermittelten Kinder 4 bis 12 Jahre alt sind – für die Adoptierten und ihre neuen Eltern mit sich bringen.«

»Die Autorin der Studie wurde mit einer retrospektiven Evaluation dieses Projekts beauftragt. Daraus entstand eine Dissertation an der Universität Kassel, die nun als Buch vorliegt. Im Zentrum der Veröffentlichung stehen – eingerahmt von einer Literaturübersicht, einer systematischen Auswertung und Ratschlägen für die Praxis – fünf, auf der Grundlage von »narrativen Interviews« und ergänzenden Fragebogen konzipierte Fallgeschichten.«

»›Elvis erinnert sich voller Schrecken an die Trennungsszene [...]. In seiner Erinnerung ist der Anlaß für das Verstoßenwerden aus einer unschönen, aber doch geregelten Welt ein Apfel – quasi eine Vertreibung aus dem Paradies‹«

»Die Familie imponiert als ein ›feudales Relikt‹ inmitten des Netzes moderner, indirekter, vermittelter Relationen zwischen Personen, die als ›autonom‹ gelten. In Familien gibt es noch ›Leibeigenschaft‹: direkte Liebe und Gewalt. Soziale Institutionen immunisieren sich gegen ihre Infragestellung oder Reform durch ›Naturalisierung‹«

»Adoption bedeutet in den meisten Fällen für das Kind ein soziales ›Upgrading‹. Und die (leibliche) Abkunft von sozial ›auffälligen‹ oder ›verachteten‹ Eltern – nämlich von Leuten, die ihre Kinder ›weggeben‹ (müssen) – ist ein Makel, von dem sich die Adoptierten nur mühsam befreien können.«

Die gesamte Rezension finden Sie hier:

www.zptp.eu

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