Rezension zu Freud lesen
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Rezension von David Gall
Sigmund Freud entwickelte die Theorie der Psychoanalyse weder
systematisch noch kontinuierlich. In seinen zahlreichen und
hochinteressanten Schriften, Briefen und Fallbeschreibungen weicht
er oft von früher formulierten Konzepten ab, ohne dies neu zu
bewerten und einzuordnen. Ein Werk, das sich um eine
Zusammenführung und Bezugnahme dieser Schriften aufeinander in ganz
besonderer Weise verdient macht, ist das gerade im
Psychosozial-Verlag erschienene Buch des Genfer Psychoanalytikers
Jean-Michel Quinodoz …
Sein Buch »Freud lesen« ist eine leicht zugängliche Darstellung der
gesammelten Werke Freuds, von den »Studien über Hysterie« bis zum
»Abriss der Psychoanalyse«. Selbst seine komplexesten Theorien
werden klar und verständlich dargelegt, ohne sie unangemessen zu
vereinfachen. Jedes Kapitel befasst sich mit einer von Freuds
Schriften und enthält wertvolle Hintergrundinformationen sowie
relevante Details aus Biografie und Zeitgeschichte, eine
Chronologie seiner Ideen und Beschreibungen von post-freudianischen
Entwicklungen.
Anne-Marie Sandler, Lehranalytikerin der Britischen
Psychoanalytischen Vereinigung London, meint, das Buch sei eine
einzigartige Hilfe bei Lehre und Studium der Schriften Freuds: »Es
ist ebenso fantasievoll wie hilfreich, vor allem, was die
Kontextualisierung der Werke anbelangt. Ein absolutes Muss für
jeden, der sich ernsthaft mit der Psychoanalyse beschäftigt« …
Diese Einbettung der Texte in Leben und Schaffensgeschichte macht
das Werk zu einem einzigartigen Handbuch für das Studium der
Freud’schen Schriften, das für den interessierten Laien wie für den
erfahrenen Psychoanalytiker gleichermaßen erhellend ist.
Jean-Michel Quinodoz ist Mitglied der Schweizerischen Gesellschaft
für Psychoanalyse und Ehrenmitglied der Britischen
Psychoanalytischen Vereinigung. Nach zehn Jahren aktiver
Herausgebertätigkeit für die europäische Ausgabe des »International
Journal of Psychoanalysis« ist er heute verantwortlich für das
Jahrbuch.
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