Rezension zu Psychoanalyse
DGPT Psycho-Newsletter Nr. 86 (August 2011)
Rezension von Michael B. Buchholz
Siegfried Zepf hat zwei neue Bände über »Psychoanalyse« (2011)
erscheinen lassen. Im zweiten Band stellt er die Frage, »Brauchen
wir das Konzept der Spaltung?« (S. 223) und argumentiert von einer
klassischen Position aus. Auch er zitiert Paul Pruyser, gleichsam
als Kronzeugen dafür, das »Spaltung« ein »star word« in der
Psychoanalyse und in Kernbergs Konzeption zentral wurde. An
Kernberg kritisiert Zepf, dass dessen »heterogenes Bündel
begrifflicher Bestimmungen des Ichs nicht mehr erkennen lässt, wer
spaltet und was gespalten wird« (S. 229) und weiter den fehlenden
Bezug zwischen Spaltung und Symptomatik. Die Frage, ob Spaltung
eine Folge oder eine Ursache ist, ist ein kniffliges und kein
nebensachliches Thema.