Rezension zu Trauma
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Rezension von Tina Schmutterer
Erschienen im Psychosozial-Verlag gibt der Autor Dr. med. Matthias
Hirsch, Facharzt für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin,
Psychoanalytiker, Gruppenanalytiker, Lehrbeauftragter der
Universität Hamburg und Ehrenmitglied des Psychoanalytischen
Seminars Vorarlberg, auf Grundlage seiner Kenntnisse aus seinem
Forschungsschwerpunkt zur Traumatisierung wesentliche Einblicke in
die grundlegenden Konzepte und Begrifflichkeiten der Psychoanalyse
im Rahmen der Reihe »Analyse der Psyche und Psychotherapie«.
Das vorliegende Exemplar besticht durch seine handliche Kompaktheit
auf 138 Seiten, das die wesentlichen Felder um die Geschichte
psychoanalytischer Traumakonzepte, den Begriff »Trauma« in der
heutigen Psychoanalyse und psychoanalytische Therapieansätze mit
traumatisierten Patienten abdeckt. Zudem werden auf das Wesentliche
beschränkte Ausführungen zu Übertragung und Gegenübertragung in der
Traumatherapie, aktiven Psychotherapie mit traumatisierten
Patienten, sowie der analytischen Gruppenpsychotherapie gemacht.
Dabei steht der oft zitierte Pionier der psychoanalytischen
Psychotraumatologie Sándor Ferenczi im Zentrum der
Aufmerksamkeit.
Konsequenterweise wird in den einzelnen Kapiteln stets zwischen
Akuttraumatisierungen und chronisch-familiären Traumata
differenziert. Letzteres beinhaltet dabei auch sogenannte
»transgenerationelle Transmissionen«, sprich die
generationsübergreifende Weitergabe traumatischer Erfahrungen.
Nicht nur an dieser Stelle werden Fallbeispiele angeführt, die
veranschaulichen wie sich durch »Introjekte« Lebensläufe
wiederholen. Interessant in diesem Zusammenhang ist ferner die
Zerstörung der Symbolisierungsfähigkeit, bei welcher die primitiven
Gedankengänge des Säuglings, sogenannte »Beta-Elemente« nicht
adäquat durch die Mutter in komplexere »Alpha-Elemente« verwandelt
und zum Säugling »zurückgesendet« werden, sodass eine unzulänglich
konstruierte Selbststruktur die Kinder anfälliger für spätere
Traumatisierungen macht.
Dank eingängiger Darstellung und trotz Tiefe der Materie ist dieses
überschaubare Format sowohl für professionelle Psychotherapeuten,
als auch für Studierende an Universitäten oder in der Ausbildung
als Leitfaden geeignet.