Rezension zu Pädagogische Psychotherapie bei emotional-sozialen Lernstörungen
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Rezension von Jasmin Göttinger
Uni-Online-Rezension von Jasmin Göttinger
Rezensiert wird das Buch mit dem Titel »Pädagogische Psychotherapie
bei emotional-sozialen Lernstörungen« von Gillian Salmon und Jenny
Dover, Psychosozial-Verlag, deutsche Erstveröffentlichung,
Erscheinung 2011, Gießen. Der Titel der Orginalausgabe lautet:
»Reaching and Teaching Through Educational Psychotherapy. A Case
Study Approach«.
Dieses 232 Seiten starke Fachbuch im Softcover ist in einer leicht
verständlichen Sprache verfasst und fesselt des Leser auf besonders
einfühlsame Art und Weise zum Weiterlesen. Für knapp 25 Euro ist es
seit März 2011 in Deutschland im Handel erhältlich und meiner
Ansicht nach ist dieses Geld für ein so hilfreiches und praxisnahes
Buch keinesfalls zu viel.
Zum Inhalt:
Der Inhalt ist wie folgt gegliedert:
Danksagung
1. Einleitung
2. Osman: Ein in sich zurückgezogenes Kind, das keine Beziehungen
eingehen kann (Fallstudie)
3. Diagnostische Zugänge zu emotional-sozialen
Lernschwierigkeiten
4. Maria, deren Lernen durch Ablehnung, Trennung und
Verlusterfahrungen gehemmt wird (Fallstudie)
5. Ethnische Überlegungen zur psychotherapeutischen Arbeit mit
Kindern
6. Tario, ein Kind, das von seinen destruktiven Fantasien verfolgt
wird (Fallstudie)
7. Weiterführende Diagnostik und Fördermethoden: Technik der
Einzelarbeit und der Arbeit im Klassenzimmer
8. Kevin, ein unsicheres Kind unter unberechenbaren Erwachsenen
(Fallstudie)
9. Der Einfluss von Beendigungen und Anfängen auf die
Lernleistungen von Kindern
10. Netzwerke: Elternarbeit und Kooperation mit professionellen
Helfern als komplexe Aufgabenstellung
11. Fazit
Glossar
Literatur
Namen- und Sachregister
Wie bei dieser Auflistung sehr deutlich wird, besteht knapp die
Hälfte aus ausführlichen Beispielen, die Schritt für Schritt
auseinander genommen werden und so besteht ein sehr enger Bezug von
Theorie zur Praxis und andersrum. In den beschriebenen
Fallbeispielen ist immer die Rede von Kindern, die schon sehr früh
in ihrem Leben Beeinträchtigungen im Lernen erfahren mussten. Durch
diese frühe Situation ist es ihnen nicht möglich die Schwierigkeit
in Worte zufassen.
Persönliches Resümee:
Salmon und Dover gelang mit diesem Buch, ein spannendes und
zugleich informatives Werk für alle Berufsgruppen im pädagogischen
und psychologischen Berufsfeld sowie für engagierte und
interessierte Eltern und Jugend-/Sozialarbeiter.
Die Autoren schreiben unter anderem, nicht alle Kinder, die eine
pädagogische Psychotherapie bräuchten haben die Chance auf eine
solche therapeutische Hilfe, aber vielen Kindern könnte bereits
durch eine psychoanalytisch orientierte Schulpädagogik und/oder
therapeutisch-pädagogisch arbeitenden Lehrkräften viel geholfen
werden. Nehmet diesen Appell möglichst in eure Arbeit auf und ihr
werdet Kinder glücklich machen.
Als persönliches Resümee kann ich nur sagen, dass mich der Titel
und das Fachgebiet wirklich sehr interessieren und ich als
Egotherapeutin teilweise auch berufliche Vorkenntnisse und
Fachwissen habe, die allerdings durch dieses Buch aufgefrischt,
ergänzt und nochmals meinen Blick geschärft haben, auch meine
erzieherischen Methoden zu überdenken und nicht immer nur fördern,
fördern, fördern in den Mittelpunkt stellen, sondern die
persönliche Beziehung als Basis setzen und dann die Problematik an
ihrem WIRKLICHEN Ursprung zu beheben. Den Kindern ein gutes
Selbstwertgefühl, Selbstsicherheit, Bestätigung und
Selbstständigkeit zu ermöglichen ist für mich eines der schönsten
Dinge im Leben!
Ich stelle dieses Fachbuch auf mein Regalbrett »gute Fachliteratur
– sehr gute und hilfreiche praktische Beispiele – unbedingt
nochmals lesen«.