Rezension zu School-Shooting (PDF-E-Book)
Soziale Arbeit, Zeitschrift für soziale und sozialverwandte Gebiete 1/2011
Rezension von Koschwitz Heidi
School Shooting. Jugendliche Amokläufer zwischen Anpassung und
Exklusion. Psychosozial Verlag. Gießen 2010, 161 S., EUR 19,90
Die im Jahr 1999 entstandene Bezeichnung School Shooting steht für
Amokläufe nach dem Muster des damaligen Schulmassakers von
Littleton/USA, bei dem zwei Schüler acht Mitschüler, vier
Mitschülerinnen und einen Lehrer mit Handfeuerwaffen töteten, um
anschließend Suizid zu begehen. Da solche Gewaltverbrechen seither
immer wieder auftreten, befasst sich dieses Buch anhand von über 30
Fallbeispielen mit der Frage nach möglichen Ursachen und Motiven.
Ausgehend von einer etymologischen und statistischen Sicht auf den
Begriff Amok gibt der Autor einen Überblick über den aktuellen
Stand der Forschung und untersucht zentrale Merkmale in Bezug auf
Täter, Tatort und Tatverhalten. Im Weiteren erfolgt eine Analyse
des Phänomens aus soziologischer, kultureller und psychologischer
Perspektive als Grundlage für einen multikausalen Erklärungsansatz
mit Komponenten wie sozialer Marginalisierung, prädeliktischen
Erfahrungen von Verlust oder Niederlagen und einer dadurch
begünstigten »Eigendynamik« aus Rache und narzisstischer Wut.