Rezension zu Sie küssen und sie schlagen sich
Literaturblog des Institut50plus
Rezension von Horst Grenz
Einen innovativen Blick auf ein altes Phänomen wagt das erste
deutschsprachige Werk, das sich intensiv mit den tiefliegenden
Ursachen und den verschiedenen Formen häuslicher Gewalt
beschäftigt.
Wenn von häuslicher Gewalt die Rede ist, haben die meisten ein ganz
bestimmtes Bild vor Augen: einen misshandelnden männlichen Täter
und ein misshandeltes weibliches Opfer. Nur allmählich setzt sich
das Bewusstsein durch, dass in einer Partnerschaft stets beide
Partner gleichermaßen an den maßgeblichen Ereignissen beteiligt
sind. Erstmalig wird im vorliegenden Buch anschaulich dargelegt,
welche verborgenen Ursachen zu einer Misshandlungsbeziehung führen
und in welcher Weise beide Partner zur Aufrechterhaltung der darin
herrschenden unerträglichen Zustände beitragen – ohne es zu wissen
und zu wollen. Das ist die Tragik, die diesem Phänomen
innewohnt.
Es steht in unserer Macht, der nächsten Generation ein
friedvolleres Miteinander zu ermöglichen. Das Einzige, woran es
einer Umsetzung dieser Vision mangelt, ist das Bewusstsein für die
Not leidenden Kinder mitten unter uns. Denn aus ihnen können morgen
misshandelte und misshandelnde Erwachsene werden.
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