Rezension zu Tinnitus
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Rezension von Wolfgang Mück
Tinnitus-Betroffene leiden doppelt: an gesellschaftlichen
Veränderungen und an einem inneren Konflikt. Michael Tillmanns
theoretische und klinische Studie stellt dies erstmals
psychoanalytisch fundiert dar. Der Autor entschlüsselt, was sich
psychodynamisch und gesellschaftlich hinter der Symptomatik
verbirgt. Inwieweit verschließt das Rauschen die Subjekthaftigkeit?
Liegt im Leiden am Tinnitus ein unbewusster Ausdruck von
Sinnlichkeit? Verweist die Tinnitus-Symptomatik auf einen
entgleisten präverbalen Dialog? Ermöglicht das hartnäckig
resistente Symptom einen Zugang zum »Unerhörten«?
Tillmann fragt nach dem unbewussten Sinn des Leidens und
beschreibt, wie eine Brücke zum eingekapselten emotionalen Erleben
im Unbewussten hergestellt werden kann. Er wendet dabei die
wichtigsten entwicklungspsychologischen Konzepte auf den Tinnitus
an. Diese erste psychoanalytische Studie zum Thema Tinnitus stützt
sich auf viele Jahre klinischer Forschung und richtet sich nicht
nur an Psychotherapeuten, Psychoanalytiker, klinische Psychologen
und Ärzte, sondern auch an Betroffene.
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