Rezension zu Tinnitus
ärztemagazin 46/2010, Medizin Medien Austria
Tinnitus-Betroffene leiden doppelt: an gesellschaftlichen
Veränderungen und an einem inneren Konflikt. Tillmanns theoretische
und klinische Studie stellt dies erstmals psychoanalytisch fundiert
dar. Der Autor entschlüsselt, was sich psychodynamisch und
gesellschaftlich hinter der Symptomatik verbirgt: Inwieweit
verschließt das Rauschen die Subjekthaftigkeit? Liegt im Leiden am
Tinnitus ein unbewusster Ausdruck von Sinnlichkeit?
Verweist die Tinnitus-Symptomatik auf einen entgleisten präverbalen
Dialog? Ermöglicht das hartnäckig resistente Symptomeinen Zugang
zum „Unerhörten“? Tillmann fragt nach dem unbewussten Sinn des
Leidens und beschreibt, wie eine Brücke zum eingekapselten
emotionalen Erleben im Unbewussten hergestellt werden kann. Das
Buch richtet sich nicht nur an Psychologen und Ärzte, sondern auch
an Betroffene.