Rezension zu Der halbe Stern
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Die Verfolgungsgeschichte von Personen teiljüdischer Herkunft in
der NS-Zeit und insbesondere ihre generationsübergreifenden
Auswirkungen wurden bislang nur wenig erforscht. »Zwischen den
Stühlen«, »irgendwie dazwischen« – so beschreiben die Betroffenen
oft ihre fragile, von inneren Widersprüchen und Spannungen
durchzogene Identität.
Die Beiträge des vorliegenden Bandes sind das Ergebnis der Tagung
»Sag bloß nicht, daß du jüdisch bist«, die der Verein »Der halbe
Stern« e.V. im März 2009 in Berlin veranstaltete. Erstmals rücken
diejenigen in den Blick, die aufgrund ihrer teiljüdischen Herkunft
oder der ihrer Eltern bzw. Großeltern in das Netz rassistischer
Verfolgung gerieten. Die Autorinnen und Autoren nähern sich der
Thematik auf höchst unterschiedliche Weise: biografisch,
historisch, kirchengeschichtlich, psychotherapeutisch und
theologisch.
Mit Beiträgen von Freimut Duve, Brigitte Gensch, Sonja Grabowsky,
Johannes Heil, Maria von der Heydt, Barbara Innecken, Daniel
Kempin, Monica Kingreen, Wolfgang Kotek, Dani Kranz, Detlev
Landgrebe, Jana Leichsenring, Stephan Linck, Beate Meyer, Jürgen
Müller-Hohagen, Katrin Rudolph, Gerd Sebald, Ralf Seidel, Martin
Stöhr, Walter Sylten und Ilona Zeuch-Wiese.
Das Buch enthält außerdem die Zusatz-DVD »Sag bloß nicht, daß du
jüdisch bist« mit Interviews von ZeitzeugInnen.
Brigitte Gensch ist Evangelische Theologin, freiberufliche
gesetzliche Betreuerin und Beraterin sowie Gründerin und
Vorstandsvorsitzende des Vereins »Der halbe Stern« e.V., Köln.
Sonja Grabowsky ist Diplom-Erziehungswissenschaftlerin, Doktorandin
im Fachbereich Bildungs- und Sozialwissenschaften der Bergischen
Universität Wuppertal und Stipendiatin der
Hans-Böckler-Stiftung.
Eine Leseprobe finden Sie unter:
buecher.hagalil.com