Rezension zu Cinepassion
Kino als Passion, Mittelhessen.de am 27. Oktober 2010
Kino als Passion
Jeder Zuschauer ist beim Betrachten und Interpretieren von Filmen
auf die eigenen Assoziationen angewiesen, was Gespräche nach
gemeinsamen Kinobesuchen gleichermaßen reizvoll wie schwierig
macht.
Die subjektive Sicht auf Filme, gepaart mit großer Sachkompetenz,
zeichnet die Filminterpretationen von einem guten Dutzend Schweizer
Psychoanalytiker aus, die in dem im Gießener Psychosozial-Verlag
erschienenen Sammelband »Cinepassion. Eine psychoanalytische
Filmrevue« (226 Seiten, 22,90 Euro) versammelt sind.
Geschult an der französischen Psychoanalyse laden ihre ganz
individuellen Sichtweisen zum Nachdenken ein, und schon die Titel
mancher Aufsätze wie »Die Hölle in uns« (über Viscontis »Die
Verdammten«), »Ödipus in Texas« (über John Sayles »Lone Star«) und
»Der Storch von Manhattan« (über Polanskis »Rosemaries Baby«)
machen Lust auf die Lektüre.
Die Palette der 20 Aufsätze reicht vom Klassiker »King Kong« (1933)
bis zu Duncan Tuckers »Transamerica« (2005). (ml)
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