Rezension zu 20 Jahre deutsche Einheit - Facetten einer geteilten Wirklichkeit
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Rezension von Ralf Julke
Es war einmal ein Land. Das löste sich 1990 mit einem kaum hörbaren
Plopp in Wohlgefallen auf. Übrig blieben 17 Millionen Bewohner, von
denen ein paar die Köpfe einzogen und die meisten daran gingen, das
neue Leben anzupacken, um binnen eines Jahres die Erfahrung zu
machen: Eigentlich waren sie überflüssig.
Waren sie nie wirklich. Aber wer das Genuschel diverser deutscher
Politiker im Jahr 2010 hört, der bekommt so eine Ahnung, wohin
Sturheit, Eitelkeit und Besserwisserei in der Gestaltung von
Gesellschaften führen. Es ist ein bisschen wie beim
Blinde-Kuh-Spiel: Man tappelt mit verbundenen Augen ins Leere. Und
wenn die Mitspieler gemein sind, rennt man gegen eine Wand.
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