Rezension zu Die Fähigkeit, allein zu sein
Papa-Ya. Das Magazin für mehr Fairness im deutschen Familienrecht 09/2010
Rezension von Pascal Scholtes
In diesem Buch werden dem Leser auf hohem Niveau von verschiedenen
Autoren der philosophischen, psychologischen und soziologischen
Fachrichtungen Beiträge zum Thema »Allein sein« zusammengestellt.
Nach Einblicken in die komplexe Auseinandersetzung zwischen
Individuum und Gemeinschaft in Kapitel I folgen die klinischen
Aspekte und psychoanalytische Theorie in Kapitel II sowie ein
Kinderanalytisches Forum in Kapitel III. Das Thema »Allein sein«
wird über alle Altersstufen differenziert betrachtet, von
Kindesbeinen an bis hin zum hohen Alter. Die Abstraktion und
Differenzierung z.B. der Begriffe Ideale, Gemeinschaft,
Subkulturen, Selbstreflexivität, Interneterfahrung, Globalisierung
und Objektflüchtigkeit bietet dem Leser die Möglichkeit, inhaltlich
sehr umfangreiche und neue Sichten auf eine sich stark gewandelte
Gesellschaft zu erhalten. Fazit: keine leichte Kost, dennoch sehr
gut lesbar – wer sich die Freiheit gönnt, Dinge in Frage zu stellen
und die Themenfelder Bindung, Verbindlichkeit und
Gesellschaftsstrukturen durchleuchten möchte, dem sei das Buch
wärmstens ans Herz zu legen. (PS)