Rezension zu School-Shooting (PDF-E-Book)
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Rezension von Natalie Biskup
Die Fälle von Amokläufen in Schulen häufen sich und versetzen die
Öffentlichkeit meist in einen Schock-Zustand. Benjamin Faust, der
an einem Forschungsprojekt zur Medienberichterstattung über den
Amoklauf von Winnenden beteiligt ist, versucht in seinem Buch
»School-Shooting. Jugendliche Amokläufer zwischen Anpassung und
Exklusion« den Ursachen für derartige Gewalthandlungen auf den
Grund zu gehen.
Hierbei nähert er sich zunächst den Begriffen »Amoklauf« und
»School-Shooting« an, um im Anschluss neben der Phänomenologie auch
auf die soziologische und psychologische Sicht auf School-Shootings
einzugehen.
Benjamin Faust überzeugt mit seinem Buch vor allem durch
Verständlichkeit und Informationsgehalt. Es ist nicht nötig
Vorkenntnisse im Bereich der Psychologie zu besitzen, um seiner
Argumentation folgen zu können. Er verzichtet weitgehend auf
Fachtermini, wobei er trotzdem einen wissenschaftlichen Schreibstil
an den Tag legt, der deutlich macht, dass es sich hierbei um ein
Fachbuch handelt.
Der Autor stellt fest, dass School-Shootings nicht lediglich auf
gewaltverherrlichende Medien zurückgeführt werden können, sondern
auch die Gesellschaft und die psychische Verfassung des Täters eine
tragende Rolle spielen. Er wehrt sich somit gehen monokausale
Erklärungsmodelle und führt dem Leser deutlich vor Augen, dass
dieses Thema multikausal betrachtet werden muss.
Seine Ausführungen sind besonders eindrücklich, da er zahlreiche
Beispiele anführt und hierbei auch Täter zitiert, wodurch er
authentisch seine Thesen untermauern kann. Wer nicht so kundig ist
in der Geschichte des School-Shootings, kann im Anhang eine Liste
aller in diesem Buch behandelten School-Shootings vorfinden und
somit die wichtigsten Informationen zu diesen erhalten. Dadurch
wird gewährleistet, dass der Leser sich problemlos und schnell über
die angesprochenen Amokläufe informieren kann und sich nicht auf
die eigene Suche begeben muss, was gleichzeitig auch eine
Zeitersparnis darstellt.
Fazit: Ein hochinteressantes Buch zu einem Thema, das immer
aktueller wird, aber bisher noch zu einseitig betrachtet wurde.
Empfehlenswert für alle, die sich für diese spezielle Form von
Gewalt an Schulen interessieren.
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