Rezension zu Der kleine Vogel heißt Goral

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Rezension von Ludwig Helwig

Ruth Koren, 1948 in Berlin geboren, flüchtete mit ihrer Familie 1953 von Leipzig aus nach Frankfurt am Main. Seit 1969 lebt sie mit ihrer Familie in Tel Aviv.

In diesem reich bebilderten Buch schildert sie die Geschichte ihrer jüdischen Familie. Die Großmutter Emma Rachel Schull heiratete Ende des 19. Jahrhunderts in Leipzig den Altmetallhändler Hersch Freier und gebar ihm elf Kinder. Leo, der Vater der Autorin, war das zehnte Kind. Er erzählt von seiner Kindheit in der Leipziger Münzgasse und von der Nazizeit, in der die Großfamilie auseinandergerissen wurde.

Mehrere Familienmitglieder flüchteten rechtzeitig nach Palästina, fünf seiner Geschwister wurden mitsamt ihren Familien in verschiedenen Lagern ermordet. Leo Freier wurde 1945 von der Roten Armee aus dem Lager Stutthof befreit. Er hatte beide Beine verloren.

In einem Hospital der russischen Armee lernte er seine künftige Frau kennen, die dort als Zwangsarbeiterin in der Krankenpflege arbeiten musste.

Ruth Koren lässt die Leser und Leserinnen hautnah am Zeitgeschehen und an ihrer Familiengeschichte teilhaben.

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