Rezension zu »Mein Körper gehört mir … und ich kann mit ihm machen, was ich will!«
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Rezension von Ludwig Helwig
Eine hervorragende Analyse des Körpers zwischen Schönheitswahn und
Selbstverstümmelung!
Das Interesse an der psychoanalytischen Bedeutung des Körpers hält
unvermindert an, und zwar sowohl im großen gesellschaftlichen
Rahmen - man denke an Fitness und Schönheitschirurgie - als auch im
pathologischen Sinne: Selbstbeschädigung und Essstörungen sind die
modernen Krankheitsbilder der Adoleszenz. Diese Störungen haben
hauptsächlich den Zweck, wenigstens den Körper beherrschen zu
können, wenn man sonst machtlos ist, und einen (Körper-)Teil zu
opfern, um das Ganze zu retten.
Zur Identitätssicherung haben die Menschen schon immer ihren Körper
verändert und manipuliert, als würde er zwar zum Selbst gehören,
gleichzeitig aber wie ein Objekt, wie ein äußeres Stück Natur
behandelt und malträtiert werden können.
Das Buch veranschaulicht die oft komplizierten psychischen
Verhältnisse durch viele Praxisbeispiele des teilweise skurrilen
zeitgenössischen Umgangs mit dem Körper.
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