Rezension zu »Ich sehe was, was du nicht siehst« (PDF-E-Book)
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Rezension von Sophie Meska
Erfahrene Psychoanalytiker stellen je in einem Kapitel einen
bekannten Film aus verschiedenen Jahrzehnten dar. Dabei geben sie
eine kurze Zusammenfassung des Films, was den Einstieg erleichtert,
wenn man den Film nicht kennt oder man ihn vor längerer Zeit
gesehen hat. Darauf folgt eine Darstellung der wichtigsten Inhalte
und die Interpretation. Die Kapitel sind also in sich schlüssig
aufgebaut. Auch das Cover des Buches ist geschickt dargestellt und
macht neugierig auf den Inhalt.
Der Einband verspricht einen »spannenden Zugang zur Psychoanalyse«.
Diesen Anspruch an sich selbst hat der Autor jedoch nicht zur Gänze
halten können. Als Laie und der Psychoanalyse komplett Fremder wird
es so manchem Leser an einigen Stellen des Buches sicher schwer
fallen, die Interpretationen nachzuvollziehen. Auch ich hatte immer
wieder Schwierigkeiten, teilweise ganze Absätze zu verstehen, und
das obwohl ich durch mein Studium bereits einen kleinen Einblick in
diese Fachrichtung genießen durfte. Eine Einführung in die
wichtigsten Stützpfeiler der Psychoanalyse zu Beginn wären daher
sicher hilfreich gewesen.
Der Wahrheit näher empfand ich also eher den Titel »Ich sehe was,
was du nicht siehst«. Es ist wahrlich erstaunlich, was man aus
kleinen Details herauslesen kann. Aus »dem einem Ring« wird ein
»analer Schatz« und Saurons Auge zum »weiblichen Genital«. Die
meisten Interpretationen wurden vom »Penisneid der Frau« und der
damit verbundenen »Kastrationsangst« des männlichen Protagonisten,
sowie guter und schlechter Objektbeziehungen geprägt.
Zusammenfassend möchte ich sagen, dass mit diesem Titel ein gut
strukturiertes und für Psychoanalytiker oder an der Psychoanalyse
Interessierter sehr spannendes Buch vorliegt. Für Laien ist es
jedoch wenig geeignet. Ich persönlich finde viele Interpretationen
zu weit hergeholt und würde daher dieses Buch keinem meiner
Kommilitonen empfehlen.
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