Rezension zu Heilpädagogik als Kulturwissenschaft
Schweizerische Zeitschrift für Heilpädagogik
Rezension von Andri Janett
Der Band diskutiert zwei der größten gegenwärtigen
Herausforderungen für beeinträchtigte und benachteiligte Menschen.
Die Grundthese der Autoren lautet, dass bestimmte Aspekte der
Medizin und Ökonomie ein inklusives Menschenbild infrage
stellen.
Heilpädagogik untersucht, wie die sich wandelnde Gesellschaft
institutionalisierte Umgangsformen mit »Behinderung« hervorbringt.
Im Bereich der Medizin bilden lebenswissenschaftliche Forschungen
und biomedizinische Therapien eine besondere Herausforderung. Im
Gesundheits- und Bildungsbereich sehen sich die dort Tätigen heute
gezwungen, funktionell allein nach wirtschaftlichen Kriterien zu
arbeiten. Diese Medizinisierung und Ökonomisierung der Kultur ist
deshalb unter der Perspektive der Teilhabe genau zu betrachten.
Damit ist im Kern benannt, warum die Autoren Heilpädagogik als
Kulturwissenschaft profilieren.