Rezension zu Fürsorglichkeit und Konfrontation (PDF-E-Book)

Schweizerische Zeitschrift für Heilpädagogik

Rezension von Kobi Emil

Das zwischen (Psycho-) und Therapie und (Heil-) Pädagogik gelegentlich Spannungen entstehen, gründet wahrscheinlich darin, daß Pädagogen der gesellschaftspolitische Auftrag überbunden ist, der jungen Generationen Konfrontationen mit dem »Unbehagen in der Kultur« (S. Freud) zuzumuten und Therapeuten sich im Gegenzug fürsorglich um das Kurieren enkulturationsbedingter Kollateralschäden zu bemühen haben. Kurieren und Erziehen sind freilich darin verwandt, daß sie, wie bereits S. Freud vermerkt, zu den »unmöglichen Berufen« gehören, die darum um so mehr einer Berufung bedürfen.

Die in langjähriger psychopädagogischer Praxis und Lehrtätigkeit gereifte Schrift thematisiert die Fruchtbarkeit pädagogisch-therapeutischer Diskurse und die Notwendigkeit der Komplementarität. Deutlich wird hieraus der enorme Gewinn, den vor allem die Verhaltensschwierigen-Pädagogik aus den psychoanalytischen Sichtweisen und Erfahrungen (von Winnicott, Redl, Aichhorn, Mahler, u.a.m.) zieht. Ein didaktisch geschickt zwischen Narration und Information arrangiertes, der modernen Psychoanalyse zugewandtes, zugleich pädagogisch orientiertes Lehr- und Lernbuch, das Lehrenden und Studierenden bestens als verläßliches Leitwerk zu dienen vermag.

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