Rezension zu Sexualitäten

Lambda Nachrichten

Rezension von Dr. Gudrun Hauer

Sexualität und Liebe

Leserinnen, die sich einerseits für aktuelle Beiträge zur psychoanalytischen Theoriebildung interessieren und andererseits Neues aus der sozialwissenschaftlichen und kulturtheoretischen Sexualwissenschaft erfahren wollen, sei in erster Linie das Programm des Gießener Psychosozial-Verlags empfohlen. Einige ausgewählte, auch für lesbische und schwule Leserinnen interessante Neuerscheinungen werden hier vorgestellt.

2007 beschäftigte sich die Deutsche Gesellschaft für Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie (DGPT) auf ihrer Jahrestagung mit Sexualitäten, einem Zentralthema psychoanalytischer Theoriebildung und Praxis. Die Beiträge sind im gleichnamigen, sehr informativen Sammelband nachlesbar, der umfassend zeigt, dass sich auch deutsche Analytikerinnen immer intensiver mit Genderfragen beschäftigen und dass nicht alle aktuell wichtigen Schulen der Psychoanalyse den Paradigmenwechsel zur Entsexualisierung und somit zur weitgehenden Beseitigung der Triebtheorie vollzogen haben. So stellt etwa Hertha Richter-Appelt wichtige Überlegungen zu sexuellen Wünschen und Phantasien bei lntersexuellen vor; Friedemann Pfäftlin beschäftigt sich mit transsexuellem Begehren. Besonders lesenswert sind weiters die Aufsätze zum psychoanalytischen Setting, insbesondere zu Übertragung und Gegenübertragung.

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