Rezension zu Was ist krank?

Pflegezeitschrift 11/2008

Das besondere Buch: Der Tipp der Redaktion

Was ist krank? Die Definition von Gesundheit ist laut WHO »ein Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein das Fehlen von Krankheit und Gebrechen«. Die Diskussion, was Krankheit ist, entstand aus der Frage, wo der objektive Unterschied zwischen normal und anormal liegt. Bei einer Krankheit, die sich physisch manifestiert, ist dies durch bestimmte Richtwerte und Parameter zu entscheiden, doch über psychische Befindlichkeiten ist schwieriger zu entscheiden. Die normale Gesellschaft grenzt sich gerne gegen das ab, was ihr fremd ist und nennt es anormal. So werden Menschen mit psychischen Störungen aufgrund ihres Andersseins häufig diskriminiert. Damit beschäftigt sich der vorliegende Aufsatzband. Einen Schwerpunkt bilden dabei, nach Einführung der Themen Diskriminierung, Stigmatisierung und Identität, sexualwissenschaftliche Fragen, bei denen eine andere Sexualität, als Stigma aufgefasst, zu Diskriminierung führt. Der letzte Teil des Bandes widmet sich einem nicht-medizinischen Blickwinkel auf die Repräsentation von Stigmatisierung: kulturwissenschaftliche Annäherungen, wie in der Literatur und im Kino, zeigen, wie in einem fiktionalen Setting mit dem »Anderen« umgegangen wird, und welche Strategien diese »Anderen« daraufhin entwickeln.

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