Rezension zu Schuldbewusstsein und reale Schuld
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Rezension von Christian Döring
Der Umgang mit Schuld wird in der heutigen Zeit immer schwieriger,
ja wesendlich komplizierter. Höchste Zeit also den eigenen
Suppenteller zu verlassen und interdisziplinär an ihnen zu
arbeiten.
Wie gehen wir heute mit schuldig gewordenen Menschen um? Im Blick
behaltend, dass diese Menschen selbst Opfer geworden sind? Experten
der Jugendarbeit und Psychoanalytiker gehen in einer Vielzahl von
Beiträgen in diesem Buch auf das Thema ein und betrachten es
jeweils von ihren ganz spezifischen Standpunkten aus.
Breiten Raum nimmt das II. Kapitel »Pädagogische Arbeit mit
Schuldig – Gewoordenen« ein. An Hand eines Fallbeispiels werden
unterschiedliche Ansätze, auch Erwartungen der Arbeit sichtbar.
Selbst das komplizierte Feld der Sexualstraftäter wird hier
eröffnet.
Auf »Die Schuld der Väter« geht Professor Micha Brumlik in seinem
Beitrag ein. Dieser Aufsatz ist es wert mehr beachtet zu werden. So
könnte er es leisten, an den Anfang eines Buches gestellt zu
werden, um anderen Experten die Möglichkeit zu geben, direkt auf
diesen Beitrag einzugehen. Brumlik spricht zwar viel von der
Kriegs- und Nachkriegszeit, aber ich denke wir tragen vielleicht
unbewusst viel aus dieser Zeit mit uns herum. Dies sollte
ausführlicher betrachtet werden, bringt es uns doch weiter auf
unserem großen Thema.
Es sollte unbedingt weiter interdisziplinär an der Betrachtung
»Schuldbewusstsein und reale Schuld« gearbeitet werden. Im
Interesse der jugendlichen Straftäter von heute sollten wir nicht
nur die heutige Gesellschaft, sondern eben auch die Gesellschaft
von gestern und morgen betrachten. Ein weites zu beackerndes Feld
liegt noch vor uns.
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