Rezension zu Psychoanalyse des Alkoholismus
AOL-Bücherbrief November 2009
Inhalt: Problemeingrenzung; Die Suche nach der Persönlichkeit des
Alkoholikers; Triebpsychologische Ansätze: Droge als
Selbstheilungsmittel; Sucht als Selbstzerstörung; Familie und
Beziehungen des Alkoholikers; Psychodynamisches Modell der Sucht;
Falldarstellungen.
Charakterisierung: Der Alkoholismus ist noch immer die am weitesten
verbreitete Sucht. Die vorwiegend psychisch bedingte Erkrankung
verursacht zudem gesellschaftlich die meisten Kosten, zerstört
viele Familien und führt oft zum Tod der Betroffenen. Trotzdem sind
Alkoholiker in Medizin und Psychotherapie, besonders aber bei
Psychoanalytikern, eine sehr unbeliebte Klientel. Auch nach
jahrelanger Abstinenz werden Alkoholiker nur selten in Therapie
genommen. Dieses Buch will das Verständnis für die Psychodynamik
hinter der Sucht fördern und sieht den Alkoholismus als Symptom
einer tiefer liegenden Störung. Ausgehend von der
psychoanalytischen Theorie werden dazu unterschiedliche Formen von
Alkoholabhängigkeit diagnostisch erfasst und an zahlreichen
Fallbeispielen erläutert. Darüber hinaus reflektiert der Autor
psychodynamisch die gängige Behandlungspraxis sowie die Selbsthilfe
und entwickelt ein kausal angelegtes Modell der Behandlung von
Süchtigen.