Rezension zu Die kultursensible Therapiebeziehung
KONTUREN Ausgabe April 2009
Die Psychotherapie mit Klienten anderer Herkunft scheitert häufig
schon zu Beginn an kulturellen Missverständnissen. Dieses Buch
beleuchtet mögliche Ursachen, die die therapeutische Beziehung
stören können und bietet ein Arbeitsmodell für den kultursensiblen
Umgang mit Patientinnen und Patienten an. Stammen Klient und
Therapeut aus unterschiedlichen Kulturen, haben sie potenziell
verschiedene Ansichten über persönliche Probleme, soziale Konflikte
oder Lebensziele. Wenn sich dazu noch Symptom- und
Krankheitsverständnis, gegenseitige Rollenerwartungen und dadurch
die möglichen Vorgehensweisen und Lösungswege in der Therapie
unterscheiden, kann die anfängliche neutrale »Fremdheit« auf beiden
Seiten zu wiederholten Missverständnissen und Enttäuschungen, bis
hin zum Kontaktabbruch, führen. Dieses Buch basiert auf einer
Studie, in der zwölf türkischstämmige Klienten und ihre Therapeuten
zu Besonderheiten der interkulturellen Therapiebeziehung befragt
wurden. Anhand von Fallbeispielen werden mögliche Störungen
beziehungsweise Lösungen für therapeutisch Tätige praxisnah
veranschaulicht.