Rezension zu Schuldbewusstsein und reale Schuld (PDF-E-Book)
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Rezension von Susanne Roth
Das 283 Seiten umfassende Buch gliedert sich in vier Teile und
Vorwort, Einleitung und eine kurze Vorstellung der Autoren auf.
Die ersten Seiten des Buches bestehen aus einem Vorwort und einer
kurzen Einleitung. Im weiteren Verlauf gliedert sich das Buch in
vier Teile:
Erstens: »Der psychoanalytische Blick auf das Verhältnis von Schuld
und Schuldgefühlen«
Zweitens: »Pädagogische Arbeit mit Schuldig-Gewordenen«
Drittens: »Entwicklungschancen im Kontext pädagogischer
Institutionen«
Viertens: »Gesellschaftliche Perspektiven«
Zum Abschluss findet man eine kurze Vorstellung der Autoren.
Die Einleitung wird von Jürgen Körner und Burkhard Müller dazu
verwendet, einen »roten Faden« auszulegen. In ihr wird eine
Zusammenfassung über die Inhalte des Buches gegeben. Da in diesem
Buch Beiträge verschiedener Sachverständiger zu finden sind, wird
auch in einem kurzen Abschnitt auf sie eingegangen und man findet
eine Literaturzusammenfassung.
Im ersten Teil des Buches (»Der psychoanalytische Blick auf das
Verhältnis von Schuld und Schuldgefühlen«) findet man je einen
Beitrag von Mathias Hirsch und Ludwig Häsler. Mathias Hirsch geht
in seinem Beitrag (»Schuld und Schuldgefühle aus psychoanalytischer
Sicht«) darauf ein was Schuldgefühle eigentlich sind, Ludwig Häsler
(»Von der Angst vor Vernichtung, Rache und Vergeltung zum
Gewissen«) macht dies ebenso. Ich persönlich fand den Beitrag von
Herrn Häsler wesentlich interessanter und auch leichter zu
verstehen.
Im zweiten Teil («Pädagogische Arbeit mit Schuldig-Gewordenen«)
befinden sich vier Unterkapitel. Rebecca Friedmann und Silke Wolter
(»Chancen und Grenzen der pädagogischen Arbeit mit Jugendlichen,
die schuldig geworden sind«) eröffnen dieses Kapitel mit der
Vorstellung des DENKZEIT-Trainings und einem Fallbeispiel
(»Markus«). Durch dieses Beispiel, welches sich durch den ganzen
Beitrag zieht, wird es lebendig und aus meiner Sicht sehr
interessant. Jürgen Körner (»Was erwarten wir in der Arbeit mit
Menschen, die schuldig geworden sind?«) betrachtet den Fall
»Markus« (Beitrag vorher) aus einer anderen Perspektive und
analysiert diesen. Burkhard Müller (»Was erwarten wir in der Arbeit
mit Menschen, die schuldig geworden sind?«) betrachtet ebenfalls
den Fall »Markus« aus sozialpädagogischer Perspektive. Damit wurden
aus dem Fall »Markus« mehrere Kapitel mit insgesamt 56 Seiten
gemacht. Der nächste Beitrag von Michael B. Buchholz, Franziska
Lamott und Kathrin Mörtl (»Reale Schuld - die Rolle des impliziten
Wissens in der therapeutischen Auseinandersetzung«) beschreibt
Erkenntnisse aus einer Untersuchung mit 16 inhaftierten
Sexualstraftätern. Dieser Beitrag wird durch Dialoge aus der Praxis
»aufgelockert« und macht ihn dadurch interessanter. Dieses Kapitel
fand ich auch am interessantesten und am besten geschrieben.
Das dritte Kapitel (»Entwicklungschancen im Kontext pädagogischer
Institutionen«) beginnt mit einem Beitrag von Achim Schröder
(»Adoleszenz und Schuldgefühle«). Herr Schröder versteht es meiner
Meinung nach, die Leser an die Probleme mit Jugendlichen
heranzuführen. Der zweite Beitrag dieses Kapitels stammt von
Manfred Gerspach (»Schuld, Schuldgefühle und Ritalin«) und zeigt
unter anderem mit Fallbeispielen die Probleme mit beziehungsweise
von Kindern auf. Frau Barbara Rendtorff schreibt im dritten Beitrag
dieses Buchteiles (»Das bist du deinen Eltern schuldig!«) über
Probleme innerhalb von Familien.
Der vierte und damit letzte Teil dieses Buches (»Gesellschaftliche
Perspektiven«) wird von Michael Brongardt (»Jenseits von Angst und
Strafe«) eröffnet. Der zweite Beitrag wurde von Philipp Walkenhorst
»(Schuld - Verantwortung - Jugendgefängnis«) verfasst und der
letzte von Micha Brumlik (»Die Schuld der Väter«).
Im Anschluss an diese vier Teile kommt noch eine kurze Vorstellung
der Autorinnen und Autoren.
Alles in allem finde ich das Buch nicht schlecht, muss aber
gestehen, dass ich persönlich dieses Buch nicht kaufen würde. Je
nach Autor beziehungsweise Autorin ist es sehr gut und informativ
geschrieben. Es sind aber auch Beiträge vorhanden, auf die ich
persönlich gut und gerne hätte verzichten können. Durch einige
Fallbeispiele wird das Buch lebendig gehalten und man schweift
nicht so leicht mit den Gedanken ab wie bei einem reinen
Fachbuch.
Die meisten Beiträge sind vom Schreibstil her auch für Laien sehr
gut verständlich.
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