Rezension zu Von allen guten Geistern verlassen?

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Rezension von Christian Döring

Seit Jahren bereits ist bekannt, dass die Zahl gefährlicher und schwerer Körperverletzungen bis hin zur Tötung von Menschen zugenommen hat, was die Tätergruppe der 16 - 17 Jährigen betrifft.

Die Jugendlichen werden rücksichtsloser und können oft kein Motiv dafür angeben, warum sie eine Straftat begangen haben. Was von der Öffentlichkeit kaum beachtet worden ist, ist die Zahl der Gewaltakte der Jugendlichen gegen ihre eigene Person die dramatisch in die Höhe geschnellt ist. Dafür werden immer häufiger indirekte Formen der Selbstzerstörung gewählt (Magersucht, riskante Aktionen beim Sport oder im Straßenverkehr oder diverse Mutproben).
In dieser vorliegenden Broschüre haben sich erstmals deutsche und französische Fachleute getroffen um ihre Sichtweisen auszutauschen. Dabei wird sehr deutlich, dass die Franzosen uns um einiges voraus sind. Im Beitrag von Prof. Dr. Francois Marty wird die Angst der Jugendlichen als Ursache ihrer Vergehen intensiv beleuchtet. Ein bisher viel zu wenig beachteter Aspekt. »Es geht um Angst und Gewalt, die sich des Handelns bedienen.« schreibt der Franzose in seinem sehr guten Beitrag.

Wie sich Marty der Angst zuwendet, so beschreibt Dr. Didier Lauru den Hass als Antriebsursache zu Gewaltakten.
Die deutsch - französische Zusammenarbeit auf diesem Gebiet ist sehr zu begrüßen, ja sie war längst überfällig. Die Beiträge der deutschen und französischen Experten lesen sich gut, enthalten Neues, weisen in die Zukunft und warten nun dringend darauf in gemeinsamen Konzepten, die den Jugendlichen zugute kommen, angewandt zu werden.
Wenn wir in der Lage sind die Ursachen des Problems zu sehen und zu verstehen, dann sollten wir nun nach der Ursachenforschung endlich mit wirksamen Konzepten etwas für unsere verunsicherte und ungeliebte Jugend tun. Dieses Buch weist in die richtige Richtung, es sollte gelesen werden.

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