Rezension zu »Wie benimmt sich der Prof. Freud eigentlich?«

Publik-Forum

Rezension von Klaus Hoffmann

Mehr als achtzig Jahre nach der – aus heutiger Sicht erfolgreichen – psychoanalytischen Behandlung durch Sigmund Freud findet die Enkelin der damaligen Patientin deren Tagebuch und recherchiert Spuren der Behandlung in Freuds Briefwechsel mit dem Zürcher Pfarrer und Psychoanalytiker-Kollegen Oskar Pfister. Zentralen Raum nimmt die Verliebtheit der Zürcher Ärztin in ihren damals weltberühmten Therapeuten ein. Die Übertragungsanalyse ermöglicht es ihr, ihre sehr zwiespältige Beziehung zu ihrem Verlobten zu verlassen und ihren späteren Ehemann kennen zu lernen, mit dem sie über fünfzig Jahre zusammen sein wird. Wie man heute weiß, arbeitete Freud auch mit sehr suggestiven Empfehlungen, was seine fachliche und menschliche Kompetenz nicht schmälert. Ein empfehlenswertes Buch für alle, die sich für die konkrete Behandlungsgeschichte der Psychoanalyse interessieren.

Publik-Forum. 9. April 2010.

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