Rezension zu Der Musiker und sein Instrument

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Rezension von Christian Döring

Gibt es das wirklich? Eine schicksalhafte Beziehung zwischen einem Musiker und seinem Instrument? Liest man das Buch der Psychoanalytikerin Karin Nohr müsste man diese beiden Fragen mit JA beantworten.

Die Autorin nimmt Autobiografien zu Hilfe um sich dem Thema zu nähern. Mit der vielleicht bedeutendsten russischen Lyrikerin des 20. Jahrhunderts Marina Zwetajewa beginnt Karin Nohr. Sie erzählt wie die Schriftstellerin durch die Mutter zum Klavier gedrängt wurde und wie sie sich nach deren Tod wieder vom Klavier entfernte.

»Der Kauf einer Geige (ist) wie eine Heirat« zitiert Nohr den großen Milstein. Es ist beeindruckend der Wissenschaftlerin zu folgen wie sie vom Zusammentreffen von Instrument und Musiker spricht. Manches liest sich spannend wie ein Krimi, stellenweise kommt sich der Leser vor, als wäre er Zeuge einer Kuppelei geworden.

Karin Nohr vertiefte sich besonders in die Instrument - Musiker - Beziehung vom Cellist Pablo Casals, dem Flötisten James Calway, dem Geiger Gidon Kremer und dem Pianisten Jan Paderewski. Die Psychoanalytikerin nimmt diese Einzelfälle als Kontrolle der vergleichenden Untersuchung und es ist überraschend: »Die Ergebnisse zur Instrumentalfindung konnten bestätigt werden.«
Ein sehr beeindruckender Beitrag und wunderbar in der Recherche von Frau Dr. Nohr. Diese Studie zur besonderen Form der Bezogenheit wird Beachtung finden.

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