Rezension zu Erich Fromm als Therapeut
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Rezension von Jasmin Göttinger
Bei dem 251 Seiten umfassenden Buch für knapp 25 Euro hat der Leser
zwar kein Lehrbuch in der Hand, aber hieraus kann der Leser sehr
viel für sich, seine Arbeit und die menschliche Beziehung erfahren
und daraus für sich und seine Arbeit lernen.
Die Aufteilung in die vier großen Kapitel Erich Fromm zur
theoretischen Praxis, Beziehung als direkte Begegnung, Erich Fromms
therapeutische Praxis im Spiegel der Supervision sowie Erinnerungen
an den Psychoanalytiker und Menschen Erich Fromm finde ich
gelungen, da so der Leser Schritt für Schritt tiefer in die Materie
einsteigen kann.
Das erste Kapitel hat Erich Fromm selbst verfasst und in den
nachfolgenden legen ehemalige 20 Schüler von ihm Fallbeispiele und
Erinnerungen aus der Ausbildung bei Fromm dar. Der Herausgeber
selbst ist auch ein Schüler Fromms, dessen Idee war, das langsame
Verschwinden Fromms Erkenntnisse und Techniken mit diesem Buch zu
stoppen.
Unter Autorinnen und Autoren kann der Leser zu den einzelnen
Autoren einen kleinen Einblick in deren berufliche Laufbahn
gewinnen.
Sehr übersichtlich ist, dass die Kapitelüberschrift und der
jeweilige Autor oben auf jede Seite gedruckt worden ist.
Abbildungen oder Skizzen sind nicht vorhanden.
Das Buch ist in verständlicher Sprache und Satzbau, und
nachvollziehbar geschrieben. Der Leser wird durch den tollen
Schreibstill und das Thema selbst zum Weiterlesen gefesselt.
Persönliches Resümee:
Als persönliches Resümee lässt sich sagen, dass beim Lesen und
Stöbern in diesem Buch viel Selbsterkenntnis und Schlussfolgerungen
aus dem Alltag klar werden und mich nachdenklich gestimmt hat. Und
ich immer wieder das Buch zur Hand nehme und ausgewählte Passagen
nochmals lese.
Ich empfehle diese fundierte Literatur weiter.
Zum Inhalt:
Der Inhalt sieht wie folgt aus:
Vorwort
I
- Erich Fromm zur therapeutischen Praxis
- Den Patienten in seiner Ganzheit verstehen
- Wirkfaktoren der psychoanalytischen Behandlung
II
- Beziehung als direkte Begegnung
- Die »direkte« Begegnung
- Von der Couch zum Sessel
- Den Patienten wach machen
- Hoffnung spüren lassen
Direktheit in der Therapie
III
- Erich Fromms therapeutische Praxis im Spiegel der Supervision
- »So etwas wie die Höflichkeit kennt das Unbewusste nicht«
- »Was haben Sie über sich selbst von Ihrem Patienten gelernt?«
- »Wonach verlangt dieser Patient wirklich?«
- »Schauen Sie, hier…«
IV
- Erinnerungen an den Psychoanalytiker und Mensch Erich Fromm
- Begeisterung und Stärke
- Die Psychoanalyse – ein Unterfangen, bei dem man lernt, kritisch
zu denken
- Worte, die Wege sind
- Sein Hauptinteresse: Die Leidenschaft des Menschen
- Sobald man den Begriff aufnimmt, geht die Wirklichkeit
verloren
- Fromm wollte kein Frommianer sein
- Sein Weg zu Klarheit und Menschlichkeit
- Seine beflügelnde Gegenwart und Achtsamkeit
- Eine entscheidende Begegnung
- Fromm konnte ganz gegenwärtig sein
Literatur
- Quellennachweise
- Autorinnen und Autoren
- Erich Fromms Schriften zur psychoanalytischen »Technik«
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