Rezension zu Fertilität und Partnerschaft
www.ief.at Newsletter 07/2010
Rezension von Christa Käsmayer
Yve Stöbel-Richter, PD Dr. phil. habil., Dipl.-Soz., ist Soziologin
und Psychologin und seit 1993 Mitarbeiterin an der Abteilung für
Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie der
Universität Leipzig. Die vorliegende Sächsische Längsschnittstudie
(SLS) zeichnet auf der Basis von Längsschnittdaten aus fast 20
Jahren den Prozess der Familienbildung und den Übergang zur
Elternschaft, sofern dieser erfolgte, nach.
Zunächst wird die demographische Entwicklung in Deutschland und
Europa zwischen 1945 und 2006 behandelt.
Da die Studie 1987
begonnen und bis 2006 jährlich durchgeführt wurde, werden im
Auswirkungen und Veränderungen infolge der »Wende« bzw.
Wiedervereinigung Deutschlands untersucht.
Weitere Themen sind u.
a. die Entscheidung zur Familiengründung, Kinderwunsch und
Kinderzahl, Lebensziele und Lebenszufriedenheit, Zukunftszuversicht
und Arbeitslosigkeit sowie gesellschaftspolitische Aspekte.
Der allgemeine gesellschaftliche und demographische Wandel der
letzten Jahrzehnte zeigt u. a., dass Familiengründung nur noch eine
Wahloption unter vielen ist. Im Gegensatz zu früher wird die
Entscheidung zur Elternschaft immer mehr von zahlreichen Faktoren
abhängig gemacht, obwohl die Familie bei vielen Befragten einen
hohen Stellenwert hat. Vereinbarkeit von Familie und Beruf und
Qualität der Partnerschaft sind für die Entscheidung zur
Familiengründung sehr wichtig.
Die mit vielen Abbildungen und Tabellen versehene Studie ist für
alle an demographischen und familienpolitischen Fragen
Interessierten eine fundierte Informationsquelle.
Besprochen in: www.ief.at Newsletter, Ausgabe 07/2010
(23.02.2010)