Christa Rohde-Dachser
Spuren des Verlorenen (PDF-E-Book)
Beiträge zur klinischen Psychoanalyse und zur Geschlechterdifferenz
EUR 34,99
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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
Verlag: Psychosozial-Verlag
374 Seiten, PDF-E-Book
1. Aufl. 2020
Erschienen im April 2020
ISBN-13: 978-3-8379-7684-7, Bestell-Nr.: 7684
DOI:
https://doi.org/10.30820/9783837929713Der Verlust der frühen Mutter-Kind-Einheit und das daraus
resultierende Gefühl des Mangels hinterlassen in jedem Menschen
Lücken, die er ein Leben lang zu schließen sucht. Christa
Rohde-Dachser untersucht aus psychoanalytischer und soziologischer
Perspektive, wie sich die Spuren dieses Verlorenen auch in
psychischen Krankheiten und in den Ausgestaltungen der
Geschlechterdifferenz wiederfinden lassen, die die heutige
Gesellschaft prägen. Borderline-Persönlichkeitsstörungen,
Depression, Suchterkrankungen, masochistische Perversionen und
hysterische Dramatisierungen lassen sich vor diesem Hintergrund
auch als Suche nach inneren Objekten verstehen, deren Anwesenheit
die ursprüngliche Erfahrung von Einheit wiederherstellen soll. Auch
die Geschlechterdifferenz, in der das eigene Fehlende im
geschlechtlichen Gegenüber gesucht und dann dort begehrt oder auch
bekämpft wird, zeugt von der Erinnerung an eine ursprüngliche
Ganzheit, die in der sexuellen Verschmelzung mit dem Anderen einen
Moment lang wieder erfahren werden kann.
Inhaltsverzeichnis
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Einführung
A Spuren des Verlorenen in Borderline- und anderen schweren
Persönlichkeitsstörungen
1 Leben an der Grenze
»In den Himmel kommen, ohne zu sterben«
Inszenierungen des Unmöglichen als Selbsterhaltungsstrategie
Der Übergang von schweren Persönlichkeitsstörungen zu psychotischen
Störungen aus psychoanalytischer und gendertheoretischer Sicht
Der Umgang mit Träumen in der Therapie schwer gestörter
Patienten
Ausformungen der ödipalen Dreieckskonstellation bei narzisstischen
und Borderline-Störungen
2 Auf der Suche nach Objekten, die Halt
verleihen
Ringen um Empathie
Ein Interpretationsversuch masochistischer Inszenierungen
Sexualität als inneres Theater
Zur Psychodynamik der Hysterie
Schwermut als Objekt
Über Struktur und Inhalt der Borderline-Depression
B Spuren des Verlorenen in der Ausgestaltung der
Geschlechterdifferenz
1 »Weiblichkeit« und »Männlichkeit« aus der Sicht der
Psychoanalyse heute
Über Hingabe, Tod und das Rätsel der Geschlechtlichkeit
Freuds Weiblichkeitstheorie aus heutiger Sicht
Dem Ungesagten eine Gestalt verleihen
Entwürfe des Weiblichen in den Kulturproduktionen der
Postmoderne
Die Suche nach dem Verlorenen im Gleichen
Über männliche und weibliche Homosexualität
Die Geschlechterbeziehung als eine Geschichte von
Verletzungsverhältnissen
Und was es so schwer macht, darüber innerhalb der Psychoanalyse ins
Gespräch zu kommen
2 Die Bedeutung körperlicher Schönheit und der Umgang
mit Aggression in der Geschlechterbeziehung
heute
Aggression, Zerstörung und Wiedergutmachung in Fantasien, die um
die Urszene kreisen
Eine tiefenhermeneutische Auswertung von Geschichten zum
Thematischen Apperzeptionstest
Das Versprechen der Schönheit
Zur Psychodynamik ästhetischer Körperinszenierungen
Gedanken zu Jean Cocteaus La Belle et la Bête (1946)
Eine Rezension von Andreas Hamburgers Frauen- und Männerbilder
im Kino (2015) und eine Ergänzung dazu aus weiblicher Sicht
Rezensionen
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Freiburger literaturpsychologische Gespräche. Jahrbuch für Literatur und Psychoanalyse, Bd. 41, 2022
Rezension von Heinrich Deserno
»Das Werk Rohde-Dachsers […] markiert Widersprüche und erweitert zu eng gefasste Rahmen oder Horizonte. So verschafft es den Lesern eine spannende, gehaltvolle Lektüre, die das Denken nachhaltig und kritisch beeinflusst. Rohde-Dachsers sorgfältig ausgearbeitete konzeptuelle Argumentationen haben mit ›Schablonen‹, als die Bernd Nitzschke (Zeit online, 10.4.1992) den theoretischen Gehalt von Expedition in den dunklen Kontinent abwertete, nichts gemein. Deshalb ist ›Spuren des Verlorenen‹ eine Leseverpflichtung für die nachfolgende Generation von psychotherapeutisch Auszubildenden und darüber hinaus für alle Leser und Leserinnen, die an einer zeitgemäßen Psychoanalyse interessiert sind…«
Wege zum Menschen. Zeitschrift für Seelsorge und Beratung, heilendes und soziales Handeln, 73. Jahrgang, Heft 5, September/Oktober 2021
Rezension von Anne M. Steinmeier
»Vermutlich, so Rohde-Dachser, lebt in uns allen ›eine Idee von unvergänglicher Schönheit, die sich sogar noch in den Grabsteinen ausdrückt, die uns an unsere Toten erinnern.‹ [...] Gedanken zu J. Cocteaus ›La Belle et la Bête‹ (1946) schließen dieses überaus reiche und vielfach Spuren weisende Buch ab…«
Deutsches Ärzteblatt PP, Heft 11, November 2020
Rezension von Joachim Weimer
»Was verbindet die Aufsätze zu den beiden Themen, die zunächst doch eher gegensätzlich erscheinen? Für die Autorin ist es das existenzielle Mangelgefühl, das uns aus der verlorenen frühen Mutter-Kind-Dyade entsteht. Dessen Auswirkungen zeigen sich sowohl in den Symptomen der schweren Persönlichkeitsstörungen wie im Unbehagen über die Geschlechterdifferenz. Intensiv und originell setzt sie sich damit auseinander, wie die Weigerung das Verlorene zu betrauern beziehungsweise die vergebliche Suche nach Ersatz für das ursprünglich Verlorene uns prägen.…«
Vaeter-Netz.de, Das Netzwerk für Väter in Niedersachsen
Rezension von Christian Beuker
»Das eigene Fehlende im geschlechtlichen Gegenüber wird gesucht, begehrt oder bekämpft und ist geprägt von der Erinnerung an eine ursprüngliche Ganzheit, die in der sexuellen Verschmelzung mit dem Anderen einen Moment lang wieder erfahren werden kann. Sehr interessante Ansätze und umfassend gedacht…«