Siegfried Zepf, Dietmar Seel
Psychoanalyse und politische Ökonomie (PDF-E-Book)
Kritik der psychoanalytischen Praxis und Ausbildung
EUR 29,99
Sofort-Download
Dies ist ein PDF-E-Book. Sie erhalten kein gedrucktes Buch, sondern einen Link, unter dem Sie den Titel als E-Book herunterladen können. Unsere E-Books sind mit einem personalisierten Wasserzeichen versehen, jedoch frei von weiteren technischen Schutzmaßnahmen (»DRM«). Erfahren Sie
hier mehr zu den Datei-Formaten und kompatibler Soft- und Hardware.
Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
Verlag: Psychosozial-Verlag
225 Seiten, PDF-E-Book
1. Aufl. 2019
Erschienen im Juli 2019
ISBN-13: 978-3-8379-7470-6, Bestell-Nr.: 7470
Mit dieser Streitschrift untersuchen Siegfried Zepf und Dietmar
Seel die psychoanalytische Praxis und die psychoanalytische
Ausbildung aus der Perspektive der Marx’schen Warenanalyse. Aus dem
Warencharakter psychoanalytischer Dienstleistungen leiten die
Autoren ab, dass Psychoanalytikerinnen und Psychoanalytiker als
kleinbürgerliches »Mittelding zwischen Kapitalist und Arbeiter«
(Marx) aufzufassen sind. Ihr vorrangiges Interesse an der
Tauschwertrealisierung ihrer Dienstleistung führt dazu, dass sie
auf sozialkritische Fragen verzichten.
Kritisch betrachtet wird auch die zunftartige Organisation
psychoanalytischer Ausbildungsinstitute, in denen die Kandidatinnen
und Kandidaten nicht mehr in Psychoanalyse ausgebildet werden,
sondern in »analytischer Psychotherapie« – der Form, in der sich
ihr Tauschwert am besten realisieren lässt. Diese Neuausrichtung
der Ausbildung führt dazu, dass die originär psychoanalytische
Methode, das eigene Unbewusste als Erkenntnisinstrument zu nutzen,
in den Hintergrund rückt und stattdessen eine »déformation
professionnelle« erzeugt wird, so die Autoren. Der Tauschwert der
Psychoanalyse wird im Einvernehmen mit der vorherrschenden
neoliberalen Ideologie realisiert.
Inhaltsverzeichnis
[ einblenden ]
Vorwort
Statt einer Einführung: Fragen
Der Psychoanalytiker – ein Kleinbürger
Psychoanalyse – eine Scheinwissenschaft?
Der Begriff der Ware
Der Warencharakter psychoanalytischer Behandlungen und die
Konsequenzen
Verdinglichung – das abhandengekommene Subjekt
Lehranalyse – die vermeintliche Rückgewinnung des Subjekts
Gesellschaftliches Alltagsbewusstsein und die »Restneurose« des
Psychoanalytikers
Die psychoanalytische Ausbildung
Die Organisationsform psychoanalytischer Institute
Rekonstruktion einer psychoanalytischen Ausbildung, die es nie
gegeben hat
Literatur
Rezensionen
[ einblenden ]
FoRuM Supervision – Onlinezeitschrift für Beratungwissenschaft und Supervision, Heft 55, August 2020, 28. Jahrgang
Rezension von Hans-Peter Griewatz
»Das Buch spannt einen weiten Bogen: es werden die marxschen Begriffe der Ware, des Gebrauchswerts und des Tauschwerts expliziert und anschließend auf die psychoanalytische Praxis als Dienstleistung in ihrem kapitalistischen Warencharakter angewandt. Dadurch werden die Psychoanalytiker*innen strukturell zum ›Kleinbürger‹, indem sie als Kleinkapitalisten zugleich Kapitalisten, die durch ihre erworbenen Fähigkeiten über die notwendigen Produktionsmittel verfügen, und Arbeiter sind, die sich zwar selbst ausbeuten, sich aber den erwirtschafteten Profit, den Mehrwert, selbst auszahlen. Beim Lesen des Buches konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass ›wir Supervisor*innen‹ hier ebenso kritisch angefragt werden. Die Supervisor*in als ›Kleinbürger‹! Daher bedeutet für mich dieses Buch, weiter über die Profession Supervision nachzudenken…«
Deutsches Ärzteblatt PP Heft 8, August 2020
Rezension von Jürgen Golombek
»Zunächst bedarf es für den mit Ökonomie Unvertrauten der Anstrengung, in ökonomisches Denken hineinzukommen, was die Autoren ermöglichen. Dann erschließen sich die komplexen Gedankengänge zur Wissenschaftlichkeit, zum gesellschaftlichen Stellenwert und zur Ausbildungssituation…«
SR 2 KulturRadio, 24. Juni 2020
Rezension von Fiona Rögner
»›Psychoanalyse und politische Ökonomie‹ ist eine Streitschrift. Sie ist ein wichtiger Beitrag in Zeiten zunehmender Ökonomisierung des Gesundheitssystems und ein Plädoyer für eine befreiende und sozialkritische Psychoanalyse in Therapie, Ausbildung und Gesellschaft…«
www.socialnet.de am 17. Oktober 2019
Rezension von Gertrud Hardtmann
»Ein nicht leicht lesbares Buch, das nicht nur, wie der Titel sagt, Kritik an der psychoanalytischen Praxis und Ausbildung übt, sondern mit Marxschen Kategorien versucht, die unbewussten ökonomischen Systemzwänge aufzuzeigen, die eine Subjektivierung und Autonomie von Analytiker und Patient verhindern…«