Jakob Johann Müller
Bindung am Lebensende (PDF-E-Book)
Eine Untersuchung zum Bindungserleben von PalliativpatientInnen und HospizbewohnerInnen
EUR 32,99
Sofort-Download
Dies ist ein PDF-E-Book. Sie erhalten kein gedrucktes Buch, sondern einen Link, unter dem Sie den Titel als E-Book herunterladen können. Unsere E-Books sind mit einem personalisierten Wasserzeichen versehen, jedoch frei von weiteren technischen Schutzmaßnahmen (»DRM«). Erfahren Sie
hier mehr zu den Datei-Formaten und kompatibler Soft- und Hardware.
Buchreihe: Forschung Psychosozial
Verlag: Psychosozial-Verlag
214 Seiten, PDF-E-Book
1. Auflage 2018
ISBN-13: 978-3-8379-7396-9, Bestell-Nr.: 7396
Die Sterbesituation ähnelt in einiger Hinsicht den Erfahrungen der
frühen Kindheit: von einer Wiederkehr existenzieller Ängste und
Abhängigkeiten bis zu einem Neuaufleben frühkindlicher Fantasien
sowie einer neuen Plastizität in Denken und Fühlen. Auf Grundlage
der bislang umfangreichsten Studie zum Bindungserleben von 115
PalliativpatientInnen und HospizbewohnerInnen in Deutschland
beleuchtet Jakob Johann Müller erstmalig den Zusammenhang von
frühkindlicher Bindung und dem Erleben der Sterbesituation. Er
zeigt auf, dass die Muster frühkindlicher Bindungserfahrungen durch
die Sterbesituation erneut wachgerufen werden und maßgeblich das
Erleben der letzten Lebensphase beeinflussen. Ein Großteil der
PatientInnen in der stationären Terminalbegleitung weist unsichere
oder unverarbeitete Bindungsmuster auf – verbunden mit
entsprechenden Belastungen im Sterbeprozess. Das Ergebnis der
Studie unterstreicht die Notwendigkeit und Bedeutung einer
psychodynamisch orientierten Sterbebegleitung.
Inhaltsverzeichnis
[ einblenden ]
Dankwort des Autors
Vorwort
I Einleitung
Vorbemerkung zur Geschlechtergleichbehandlung
Entstehungskontext und Fragestellung der Arbeit
Bindungsforschung an der Professur für Spiritual
Care
Schwerpunkt der Arbeit
II Theoretischer Teil:Bindungstheorie und
Lebensende
1 Zentrale Begriffe der Bindungstheorie
1.1 Bindung und Bindungsklassifikation
1.2 Zur Typologisierung von Bindungsrepräsentationen
1.3 Bindungsrepräsentationen und innere Arbeitsmodelle
1.3.1 Repräsentation der Eltern-Kind Beziehung
1.3.2 Internalisierte sichere Basis
1.3.3 Mentalisierung und Selbstrepräsentanz
1.3.4 Abwehrsysteme: Repräsentation von unsicherer Bindung
1.3.4.1 Abwehr von Bindung: unsicher-distanzierte
Bindungsrepräsentation
1.3.4.2 Abwehr von Autonomie: unsicher-verstrickte
Bindungsrepräsentation
1.3.4.3 Abgetrennte Systeme und unverarbeiteter Bindungsstatus:
Desorganisation der inneren Arbeitsmodelle
2 Entwicklung von Bindung und Bindungsrepräsentanzen über die
Lebensspanne
2.1 Verteilung der Bindungsrepräsentationen in klinischen und
nicht-klinischen Stichproben
2.2 Kontinuität und Wandel der Bindungsrepräsentationen über die
Lebenszeit
3 Bindungspsychologie in der stationären Terminalbegleitung
3.1 Forschungsstand: Bindungstheorie in der palliativen
Versorgung
3.2 Besonderheiten der stationären Palliativversorgung
3.3 Relevanz der Bindungstheorie für die stationäre
Terminalbegleitung
3.3.1 Trennung und Verlust: Lösung von Bindungen
3.3.2 Abhängigkeit von Angehörigen und professionellen Begleitern:
Prävalenz von Bindungen
3.3.3 Erfolglosigkeit der kurativen Medizin: Ohnmacht von
Bindungen
3.3.4 Die Bedeutung der Bindungstheorie für die spirituelle
Begleitung am Lebensende
III Empirischer Teil: Studie – Bindungsrepräsentanzen
impalliativen Kontext
1 Forschungsdesign und Methoden
1.1 Setting der Studie
1.2 Ethische Gesichtspunkte
1.3 Bindungsdiagnostik anhand des Adult Attachment Projective
Picture Systems (AAP)
1.4 Weitere verwendete Methoden
1.5 Fragestellungen
1.6 Statistische Verfahren und Auswertungsprinzipien
2 Ergebnisse
2.1 Charakterisierung der Stichprobe
2.1.1 Demografie und Erkrankungen
2.1.2 Familienstand und Zahl der Kinder
2.1.3 Krankheitsbedingte Einschränkungen und aktuelle
Symptombelastung
2.1.3.1 5-Jahres-Überlebensrate
2.1.3.2 Karnofsky-Index
2.1.4 Distress-Thermometer
2.2 Befunde zur Bindungsdiagnostik
2.2.1 Welche Verteilung der Bindungsrepräsentationen weisen
Patienten in der stationären Terminalbegleitung auf?
2.2.2 Welche demografischen und kontextspezifischen Parameter
differenzieren zwischen den Gruppen der Bindungsmuster?
2.2.2.1 Stehen aktueller Krankheitszustand und Krankheitsbelastung
in Zusammenhang mit der Verteilung der
Bindungsrepräsentationen?
2.2.2.2 Stehen demografische Parameter in Zusammenhang mit der
Verteilung der Bindungsrepräsentationen?
2.2.3 Steht die Art der stationären Unterbringung in Zusammenhang
mit der Verteilung der Bindungsrepräsentationen?
2.2.4 Zusammenfassung der Befunde zur Bindungsdiagnostik
2.3 Analyse der Bindungsnarrative
2.3.1 Fallbeispiele: unverarbeitete Elemente in den
Bildgeschichten
2.3.2 Traumatische Erzählinhalte
2.3.3 Persönliche Erfahrung
2.3.4 Bindungsressourcen
2.3.5 Abwehrstrategien
2.3.6 Inhalt der Bildgeschichten
2.3.6.1 Exposition der Geschichte
2.3.6.2 Spezifität der Bindungsrepräsentanzen
2.3.6.3 Thematisierung von Spiritualität in den AAP-Narrativen
2.3.6.4 Zusammenfassung der Befunde zur Analyse der
Bindungsnarrative
2.4 Adjustierung der Signifikanzwerte nach Holm-Bonferroni
IV Vergleich, Interpretation und Diskussion der
Befunde
Demografische Angaben und Repräsentativität der Stichprobe
1 Welche Verteilung der Bindungsmuster weisen Patienten in der
stationären Terminalbegleitung auf?
2 Welche demografischen und kontextspezifischen Parameter
differenzieren zwischen den Gruppen der Bindungsmuster?
2.1 Stehen aktueller Krankheitszustand und Krankheitsbelastung in
Zusammenhang mit der Verteilung der Bindungsmuster?
2.1.1 Aktuelle Symptombelastung (Distress-Thermometer) und
körperliches Funktionsniveau (Karnofsky-Index)
2.1.2 5-Jahres-Überlebensrate der Grunderkrankung
2.2 Stehen demografische Parameter in Zusammenhang mit der
Verteilung der Bindungsmuster?
2.2.1 Geschlechterunterschiede
2.2.2 Altersunterschiede
2.2.3 Familiäre Ressourcen
2.3 Steht die Art der stationären Unterbringung in Zusammenhang mit
der Verteilung der Bindungsmuster?
3 Inhaltsanalytischer Teil
3.1 Welche Bedeutung haben traumatische Erzählinhalte in den
Narrativen regulierter und unverarbeiteter
Bindungsrepräsentationen?
3.2 Welche Rolle spielen persönliche und biografische Bezüge in den
Bildgeschichten?
3.3 Welche Bindungsressourcen weisen die verschiedenen
Bindungsrepräsentationen auf?
3.4 Welche Abwehrstrategien werden in den Bildgeschichten
verwendet?
3.5 Welche Themen und Expositionen wählen die Teilnehmer für die
jeweiligen Bildgeschichten?
3.5.1 In welcher Eigenschaft und Spezifität werden
(Bindungs-)Personen in den Bildgeschichten geschildert?
3.5.2 Welche Rolle spielen spirituelle Bezüge in den
Bildgeschichten?
V Limitationen
VI Fazit
Zusammenfassung und Perspektiven für die empirische
Bindungsforschung
1 Forschungsimplikationen
2 Implikationen für die klinische und seelsorgerische Praxis
Literatur
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Anhang
Zusammenfassung
Rezensionen
[ einblenden ]
ZfF. Zeitschrift für das Fürsorgewesen, Mai 2020
Rezension von Cordula Bolz
»Wie erleben Krebspatient*innen die Sterbesituation? Werden möglicherweise existentielle Ängste und Erfahrungen aus der frühen Kindheit wiederbelebt? Beeinflussen die Muster frühkindlichen Bindungsverhaltens das Erleben in der letzten Lebensphase? Dr. Jakob Müller ist in seiner bislang umfangreichsten Studie mit 115 Palliativpatient*innen und Hospizbewohner*innen diesen Fragen nachgegangen. (...) Seine Ergebnisse zeigen unbedingt die hohe Bedeutung einer psychodynamischen Sterbebegleitung auf…«
Zeitschrift für Gerontologie+Geriatrie, Heft 2, März 2020
Rezension von Elisabeth Grotmann
»Jakob Johann Müller legt eine beeindruckende Studie vor, in der er an einer Stichprobe von 115 Patientinnen und Patienten aus dem palliativen und hospizlichen Kontext untersucht, welchen psychischen Belastungen sterbende Patienten ausgesetzt sind…«
Leidfaden. Fachmagazin für Krisen, Leid, Trauer 4.2019
Rezension von Peggy Steinhauser
»Das Buch leistet einen wichtigen Beitrag zum besseren Verständnis möglicher reaktivierter Bindungsrepräsentationen bei schwersterkrankten Patientinnen und Patienten und der (vermutlich) daraus resultierenden (Bindungs-)Bedürfnisse. Fachpersonal, ob medizinisches, pflegendes oder psychosoziales, anhand dieser Erkenntnisse zu schulen und für die Praxis auf diesen Erkenntnissen beruhende konkrete anwendbare Handlungsoptionen zu erarbeiten, wären eine wünschenswerte Fortsetzung dieses Buches…«
Psychotherapie im Alter 3/2019
Rezension von Meinolf Peters
»Der Autor befasst sich auf der Grundlage der Bindungstheorie mit der Frage, wie Menschen mit der Sterbesituation umgehen. Das Ergebnis ist allemal lesenswert, auch wenn sich der klinisch interessierte Leser durch einige empirische Befunde durcharbeiten muss, aber auch das lohnt sich…«
demenz. Das Magazin 41/2019
»Dieses gut zu lesende Buch zur Bindungsforschung Sterbender im Hospiz und in der Palliativversorgung ist auch für Praktiker in diesem Bereich sehr hilfreich. In verständlicher Sprache vermittelt es die hohen psychischen Belastungen Sterbender und die sich daraus ergebende Notwendigkeit einer psychodynamich orientierten Sterbebegleitung, da bei vielen Sterbenden im hohen Maße unsichere und unverarbeitete Bindungserfahrungen aufkeimen…«
Health & Care Management 4/19
»Die würdevolle Begleitung von Palliativpatienten und Hospizbewohnern zählt zu den größten Herausforderungen für Pflegende und Mediziner. Einen besonderen Aspekt – Bindung am Lebensende – hat der Diplom-Psychologe Dr. Jakob Johann Müller in einer Studie untersucht: Die Sterbesituation ähnelt den Erfahrungen der frühen Kindheit, v.a. in Bezug auf Fantasien und Offenheit für Beziehungen, was das Lebensende entsprechend beeinflusst…«
Familiendynamik. Systemische Praxis und Forschung 2/2019
Rezension von Astrid Riehl-Emde
»Die Untersuchung ist innovativ, weil der Altersaspekt seitens der Bindungsforschung bisher wenig berücksichtigt wurde. Wer sich für das Fachgebiet interessiert, findet hilfreiche Ausführungen im Theorieteil und im Methodenteil das Fallbeispiel einer 54-jährigen Frau, anhand dessen Durchführung und Auswertung des AAP sehr anschaulich dargestellt werden…«
Socialnet.de
Rezension von Klaudia Winkler
»Das vorliegende Buch fasst bindungstheoretische Grundlagen gut lesbar zusammen. Die Studie ist wohl die einzige oder zumindest eine der wenigen, die sich mit dem Thema Bindungstheorie in der letzten Lebensphase beschäftigt hat, das macht sie besonders interessant…« [mehr]