Ellen Reinke
Das psychoanalytische Erstinterview und seine Bedeutung für Diagnostik und Behandlung (PDF-E-Book)
EUR 34,99
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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
Verlag: Psychosozial-Verlag
291 Seiten, PDF-E-Book
ISBN-13: 978-3-8379-7225-2, Bestell-Nr.: 7225
DOI:
https://doi.org/10.30820/9783837972252Ellen Reinke vermittelt im vorliegenden Buch Grundlagen und
Techniken des psychoanalytischen Interviews, das die erste
Verständigung zwischen Therapeutinnen und Therapeuten und
Patientinnen und Patienten darstellt. Als Sondierung der
Möglichkeiten einer Behandlung besitzt das Interview eine zentrale
Funktion in der Therapie und stellt die erste Gelegenheit dar, die
psychoanalytische Methode flexibel auf die Gegebenheiten der
jeweiligen PatientInnen anzuwenden.
Um eine Orientierung für diesen wichtigen Ausgangspunkt der
Therapie zu geben, stellt die Autorin sowohl das Erstinterview nach
Hermann Argelander als auch das strukturelle Interview nach Otto F.
Kernberg vor und illustriert beide an zahlreichen Beispielen aus
der Praxis. Sie geht auf die erkenntnistheoretische Dimension des
Interviews ein und erläutert die für das Erstgespräch wichtigsten
Grundlagen der psychoanalytischen Theorie, insbesondere die Theorie
der Technik und das Konzept des szenischen Verstehens nach Alfred
Lorenzer.
Inhaltsverzeichnis
[ einblenden ]
1 Einführung: Geschichte und Grundlagen
1.1 Aufbau und Schwerpunkt meiner Überlegungen
1.2
Aufgabe und Besonderheiten des psychoanalytischen Interviews
1.2.1 Einige Gedanken zum Begriff der Zeit und der Besinnung in der
Psychoanalyse
1.2.2 Die Erzählung und die ›szenische Funktion des Ichs‹
1.3 Die Entwicklung von Interviewmethoden in der
Psychoanalyse
1.3.1 Eingrenzung
1.3.2 Was heißt: Verstehen – Erklären?
1.3.3 Das Fernrohr und das heliozentrische Weltbild
1.3.4 Die Camera obscura oder: Wie der Beobachter seinem
Beobachtungsobjekt den Rücken zukehrt
1.3.5 Verstehen und Erklären oder: Über den Gegensatz von Geistes-
und Naturwissenschaften
1.3.6 Wo stehen wir heute?
1.3.7 Zu guter Letzt: Neurobiologie und Neuropsychoanalyse
1.3.8 Theoretische Voraussetzungen und Interviewentwicklung: die
erweiterten Indikationsmöglichkeiten der Psychoanalyse
2 Das psychoanalytische Erstinterview in seiner Entwicklung
aus dem SFI
2.1 Die Vorläufer
2.1.1 Michael Balint und sein
Einfluss auf die Entwicklung des Interviews
2.2 »Das Erstinterview in der Psychotherapie« nach Hermann
Argelander
2.2.1 Erinnern, Wiederholen, Durcharbeiten
2.2.2 Die objektiven und die subjektiven Informationen
2.2.3 Die szenischen oder situativen Informationen
2.3 Zum Begriff des Gegenwillens (Freud) – ein Plädoyer für
seine Wiedereinführung
2.3.1 Erzählen, Erinnern,
Vergessen
2.3.2 Die Umkehr des Arzt-Patient-Verhältnisses
2.3.3 Voraussetzungen beim Interviewer
2.3.4 Ein Beispiel: Die Wendeltreppe und die Pforte
2.3.5 Das Erstinterview ist keine ›Technik‹
2.3.6 Einübung in das szenische Verstehen – oder: Über
psychoanalytische Kompetenz
2.3.7 Die Abgrenzung zwischen den klassischen Anamnese und
Testverfahren und den psychoanalytischen Untersuchungsverfahren
2.3.8 Die Bedeutung des Zeitfaktors als
Unterscheidungskriterium
2.3.9 Weitere Besonderheiten des psychoanalytischen
Erstinterviews
2.3.10 Szenisches Verstehen im Alltag und im Berufshandeln
2.3.11 Methodische Implikationen der Wahrnehmungseinstellung
2.3.12 Zur Funktion der Gruppe beim psychoanalytischen
Interview
2.3.13 Näheres zur Frage: Was ist psychoanalytische Kompetenz?
2.3.14 Exkurs: Zur philosophischen Hermeneutik
2.4 Eingangsszenen
2.4.1 Eine ›aufgeklärte
Patientin‹
2.4.2 Der Asket
2.4.3 Der Reisende
2.4.4 Kommentar zu den Beispielen
2.4.5 Ein ›unergiebiger‹ Patient?
2.5 Psychosomatisch-psychoanalytische Theorien – ein
Exkurs
2.5.1 Der Koch – ein Beispiel von Alexander
Mitscherlich
2.5.2 Weiteres zur Frage: Gibt es so etwas wie einen ›unergiebigen
Patienten‹?
2.5.3 Die Selbstmorddrohung: Ein Beispiel aus einer speziellen
psychoanalytischen Institution
2.5.4 Über psychoanalytische Kompetenz
2.5.5 Das vollständige Interviewprotokoll: eine Übung an
Beispielen
2.5.6 Die Vorfeldangaben
2.6 Die Gliederung des Erstinterviews
2.6.1
Eingangsphase
2.6.2 Die Durchführungsphase
2.6.3 Beendigungsphase
2.6.4 Beispiele zur Struktur des Interviews
2.7 Zwei vollständige Interviewprotokolle
2.7.1
Protokoll des Interviews von Herrn Weber
2.7.2 Protokoll des Interviews mit Frau Heller
2.8 Das Verbatim-Protokoll
2.8.1 Auszüge aus einem
Verbatim-Protokoll
2.8.2 Verbatim-Protokolle eines psychoanalytischen Erstinterviews
von Hermann Argelander
2.8.3 Ein zweiter Text zum Protokoll: »Lost in confusion«
2.8.4 Gedächtnisprotokoll des Interviews mit Thomas Kern
3 Der Ansatz von Otto Kernberg
3.1 Die Auffassung der Objektbeziehungstheorie bei Otto
Kernberg
3.2 Verfahren und Theorieperspektiven
3.3 Exkurs zur
Begriffsklärung:Was heißt ›dyadisch‹? Was heißt ›triadisch‹?
3.3.1 ›δύας‹ [dyas] – Zweiheit
3.3.2 Die symbolische Repräsentanz der Triade
3.4 Formen der Übertragung
3.4.1 Die
Übertragungsanalyse bei frühen Störungen
3.4.2 Ein kleines Beispiel zur Konfrontation
3.4.3 Die negative Übertragung
3.4.4 Die Analyse der Gegenübertragung bei schweren
Persönlichkeitsstörungen
3.5 Fallbeispiele
3.5.1 Zum Umgang mit der
Zerstörungsphantasie des Patienten
3.5.2 Wie bringt man Gift zum Verschwinden?
3.5.3 ›Ich kann dich nicht riechen‹
3.5.4 Die ›falsche Ratte‹
3.6 Das strukturelle Interview nach Otto Kernberg
3.6.1
Die Struktur des Interviews
3.6.2 Klärung
3.6.3 Konfrontation
3.6.4 Deutung (Interpretation)
3.7 Gliederung des SI
3.8 Haltung des Interviewers – Dauer und Aufgaben des
SI
3.9 Ein Strukturelles Interview: Ausschnitte und
Kommentare
3.9.1 Anfangsphase
3.9.2 Die mittlere Phase
3.9.3 Die Abschlussphase
3.9.4 Diagnose und Prognose: Behandlungsempfehlung
4 Fazit und Ausblick
4.1 Das psychoanalytische Erstinterview und das SI
4.2 Ein Erstinterview mit einem Borderline-Patienten
4.2.1
Vorgespräch
4.2.2 Erstinterview
4.2.2.1 Eingangsszene
4.2.2.2 Durchführungsphase
4.2.2.3 Abschlussphase
4.2.3 Vorstellung im Interviewseminar
4.2.4 Zweitgespräch
4.2.4.1 Die Telefongespräche
4.2.4.2 Das Zweitgespräch
4.3 Abschließende Bemerkungen zu den methodischen und
erkenntnistheoretischen Überlegungen
5 Anhang
5.1 Liste der Fallbeispiele
5.2 Literatur
5.2.1 Literatur zum Erstinterview, zum
Sprechstundeninterview, zum Strukturellen Interview und zur
Fokaltherapie (Auswahl)
5.2.2 Allgemeine Literatur
Rezensionen
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Freiburger literaturpsychologische Gespräche. Jahrbuch für Literatur und Psychoanalyse, Bd. 40, 2021
Rezension von Achim Würker
»Ellen Reinke würdigt Lorenzer, Argelander und Kernberg einerseits als Theoretiker, die als solche eine klinische Verengung des Horizonts zu überwinden versuchten und Psychoanalyse als kritisch-emanzipatives Projekt konzipiert haben. Andererseits ist zu spüren, dass sie mit einer Wertschätzung schreibt, die aus der persönlichen Begegnung herrührt. Angesichts eines wissenschaftlichen Publikationsbetriebs, in dem ab und zu die akademischen Karrierelogiken und persönliche Narzissmen über sachbezogenes, problem- und praxisorientiertes Engagement dominieren, ist Reinkes Schreibhaltung besonders wohltuend…«