Katharina Gröning
Entwicklungslinien pädagogischer Beratung (PDF-E-Book)
Zur Geschichte der Erziehungs-, Berufs- und Sexualberatung in Deutschland

EUR 29,99
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Buchreihe: Therapie & Beratung
Verlag: Psychosozial-Verlag
238 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen im Juni 2015
ISBN-13: 978-3-8379-6941-2, Bestell-Nr.: 6941
Während der Markt für Beratung boomt, werden diese Angebote aus
wissenschaftlicher Perspektive zunehmend kritisch hinterfragt. Die
Anfänge der Beratungspraxis liegen in der Frauen- und
zivilgesellschaftlichen Bewegung des beginnenden 20. Jahrhunderts
und waren durch die vorherrschenden Diskurse der Zeit geprägt:
Eugenik, Menschenökonomie und Erbhygiene. Die Kämpfe um ein
demokratisches und professionelles Beratungsverständnis dauern bis
heute an.
Die Autorin zeichnet die schwierige Professionsgeschichte der
Erziehungs-, Sexual- und Berufsberatung bis heute nach und zeigt
sowohl das subversive Potenzial der Beratung als auch ihre
Verhaftung in Praktiken sozialer Disziplinierung und Kontrolle. Sie
folgt wichtigen Stationen der Deutschen Geschichte seit dem
Kaiserreich über die Weimarer Republik, die NS- und Nachkriegszeit
bis hin zum demokratischen Aufbruch in den 1960er Jahren und der
späteren Therapeutisierung. Dabei erschließt sie eine Fülle bislang
unbekannter Quellen und legt so erstmals ein geschlossenes Konzept
historisch-systematischer Beratungsforschung vor.
Inhaltsverzeichnis
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Inhalt
Vorwort zur Neuauflage
Einleitung
1. Beratung, Normalisierung, Macht und Regierung.
Pädagogische Beratung im Spiegel einer kritischen
Beratungswissenschaft
1.1 Beratung und Macht
1.2 Souveräne Macht und politische Beratung
1.3 Die Disziplinarmacht und das Format der amtlichen Beratung
1.4 Biomacht und klinische Beratung
1.5 Die Pastoralmacht als pädagogisierende Macht und ihre
Beratung
1.6 Gouvernementalität und die Verdrehung des beraterischen
Kontraktmodells
1.7 Beratung als verständigungsorientiertes Handeln: Wesen und
Logik einer pädagogischen Beratung auf der Basis der
Diskurstheorie
1.8 Verständigungsorientiertes Handeln
2. Die Beratungsstellen der ersten Frauenbewegung vom
Kaiserreich bis zur Machtergreifung 1933
2.1
Rechtsschutz für Frauen: Die Gründung von Rechtsschutzvereinen und
Rechtsschutzstellen der Frauenbewegung
2.2 Die Auskunftsstellen für Frauenberufe: Wurzeln der
Berufsberatung in Deutschland
2.3 Die Sexualberatungsstellen des Bundes für Mutterschutz und
Sexualreform
2.4 Die Beratungstätigkeit der sozialistischen Frauen
2.5 Theoretische Schlussfolgerungen
3. Psychopathie, Erbhygiene, Eugenik, Minderwertigkeit und
Menschenökonomie. Eine Ideengeschichte von Beratung im Deutschen
Kaiserreich und in der Weimarer Republik
3.1
Psychopathie
3.2 Minderwertigkeit
3.3 Menschenökonomie
4. Die Geschichte der Institutionalisierung der
Erziehungsberatung in Deutschland
4.1 Funktionen und
Aufgaben der Erziehungsberatung nach Freudenberger
4.2 Die Psychopathenfürsorgestellen als Analysator der
Institutionalisierung der Erziehungsberatung
4.3 Das Verhältnis von Konstitutionsforschung, ärztlicher
Profession und Institutionalisierung von Jugendsichtungsstellen und
Psychopathenfürsorge
4.4 Die Erziehungsberatung und die Entstehung des Heilpädagogischen
Systems
4.5 Frühe Konflikte um die Erziehungsberatung: Der Ansatz August
Aichhorns
4.6 Alfred Adler und die individualpsychologischen
Beratungsstellen
4.7 Hugo Sauers einsamer Kampf um die Institutionalisierung einer
freien Jugendberatung in Deutschland
4.8 Das Konzept der Jugendberatungsstellen
4.9 Erziehungsberatung in der NS-Zeit
4.10 Das Deutsche Institut für Psychologische Forschung und
Psychotherapie
5. Die Berufsberatung
5.1 Berufsberatung
zwischen volkswirtschaftlicher Steuerung und pädagogischer
Beratung
5.2 Die Berufsberatung im Schnittpunkt gegensätzlicher Interessen
und Entwürfe
5.3 Die Berufsberatung als Teil einer ökonomischen und rationalen
Lebensführung: Zu Paul Oestreichs »Menschenökonomie«
5.4 Berufswahl und Berufsberatung aus pädagogischer Perspektive:
Der Ansatz Aloys Fischers
5.5 Berufsberatung und Psychotechnik
5.6 Die Zentralisierung der Berufsberatung durch das
Reichsarbeitsamt und die Idee der Berufslenkung
6. Die Sexualreformbewegung und die
Sexualberatungsstellen
6.1 Die Sexualreformbewegung und
ihre Beratungskonzepte
6.2 Die Beratungsstellen der Gesex in Berlin
6.3 Die Sexualberatung als pädagogische Beratung
6.4 Erbhygiene, Rassenhygiene und die Sexualberatung
6.5 Die Eheberatung
6.6 Eheberatung unter dem Dach der Kirche
6.7 Von der Eheberatung zur Sexualüberwachung: Verstaatlichte
Beratung für Paare im Nationalsozialismus
7. Entwicklungslinien der pädagogischen Beratung nach
1945
7.1 Die Erziehungsberatung nach 1945
7.2 Wege der Erziehungshilfe (1952 [1940])
7.3 Der Wiederaufbau der Kinder- und Jugendpsychiatrie in
Deutschland und seine Bedeutung für die Erziehungsberatung
7.4 Die Child-Guidance-Kliniken
7.5 Die Berufsberatung nach 1945
7.6 Die Sexualberatung nach 1945
7.7 Die gesunde Familie: Der Kongress der International Planned
Parenthood Federation (IPPF) in Berlin 1957
7.8 Pro Familia in Hessen
7.9 Die Deutsche Gesellschaft für Sexualforschung (DGfS)
8. Beratungsdiskurse in der Pädagogik seit den 1960er
Jahren
8.1 Die Bedeutung der inneren Reformen für die
Soziale Arbeit und die Pädagogik
8.2 Pädagogische Beratung als verständigungsorientiertes
Handeln
8.3 Reinhard und Annemarie Tausch: Verstehend Kommunizieren
8.4 Kurt Aurin: Schuljugendberatung und Bildungsreform
8.5 Klaus Mollenhauer: Beratung als kantianischer Dialog
8.6 Pädagogische Beratung als kritische Bildungsberatung
8.7 Thea Sprey: Beraten und Ratgeben in der Erziehung
8.8 Die 1970er Jahre: Pädagogische Beratung und Pädagogische
Psychologie
8.9 Konzipierung und Bestimmung von pädagogischer Beratung durch
das Funkkolleg Beratung in der Erziehung
9. Der Einfluss der Frauenbewegung auf die Theoriebildung
und die Praxis der pädagogischen Beratung
9.1 Die
feministische Therapie: Ein neues Beziehungsangebot für Frauen
9.2 Die Beratung nach §218 StGB
9.3 Gewalt gegen Frauen
9.4 Beratung im Frauenhaus
9.5 Feministische Institutionskulturen und ihre Auswirkungen auf
beraterische und helfende Professionen
9.6 Weitere Einflüsse der Frauenberatung auf die pädagogische
Beratung
9.7 Die Bedeutung der feministischen Beratung für die
Erziehungswissenschaft
10. Weitere Einflüsse und Diskurse
10.1 Die
Therapiekritik und die Forderung nach einer alltagsorientierten,
pädagogischen Beratung
10.2 Der Einfluss des Lebensweltkonzepts und der Alltagstheorie auf
die pädagogische Beratung
10.3 Das Problem der Sozialberatung und die Professionalität der
Sozialpädagogischen Beratung
10.4 Der Einfluss systemischer Konzepte auf die pädagogische
Beratung
10.5 Ausblick: Fragestellungen und Probleme einer
interdisziplinären Beratungswissenschaft
10.5.1 Die zwei Seiten der Beratung als Ausgangspunkt
beratungswissenschaftlicher Reflexion
10.5.2 Wie man Kritik gebraucht: Foucaults Bedeutung für die
Beratung
Literatur
Rezensionen
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DZI Soziale Arbeit 64. Jahrgang, November 2015
Rezension von Christian Gedschold
»Mit Bezug auf die Gouvernementalitätstheorie nach Michel Foucault untersucht dieses Buch den Teilbereich der pädagogischen Beratung und zeigt am Beispiel der Erziehungs-, Berufs- und Sexualberatung, wie sich diese in den Epochen des Kaiserreichs und der Weimarer Republik, des Nationalsozialismus und der Nachkriegszeit bis zum Ende der 1950er-Jahre historisch entwickelte…« [mehr]