Eva-Maria Glofke-Schulz

Perspektiven der Behinderungsverarbeitung und Identitätsentwicklung im Lichte einer tiefenpsychologischen und ressourcenorientierten Sichtweise - dargestellt am Beispiel Sehschädigung (PDF-E-Book)

Cover Perspektiven der Behinderungsverarbeitung und Identitätsentwicklung im Lichte einer tiefenpsychologischen und ressourcenorientierten Sichtweise - dargestellt am Beispiel Sehschädigung (PDF-E-Book)

EUR 35,99

Sofort-Download

Dies ist ein PDF-E-Book. Sie erhalten kein gedrucktes Buch, sondern einen Link, unter dem Sie den Titel als E-Book herunterladen können. Unsere E-Books sind mit einem personalisierten Wasserzeichen versehen, jedoch frei von weiteren technischen Schutzmaßnahmen (»DRM«). Erfahren Sie hier mehr zu den Datei-Formaten und kompatibler Soft- und Hardware.

Buchreihe: Forschung Psychosozial

Verlag: Psychosozial-Verlag

355 Seiten, PDF-E-Book

ISBN-13: 978-3-8379-6691-6, Bestell-Nr.: 6691

Die Konfrontation mit einer Behinderung erschüttert das Identitätserleben und bisherige Lebensentwürfe eines Menschen. Die neue Situation seelisch zu verarbeiten und zu einem sinnerfüllten, befriedigenden Lebensentwurf (zurück) zu finden, stellt hohe Anforderungen an den Betroffenen, aber auch an seine Mitmenschen. In ihrer Dissertation vertieft Eva-Maria Glofke-Schulz die Einsichten ihres Buches »Löwin im Dschungel« und widmet sich insbesondere der Frage nach Gestaltungsspielräumen innerhalb einer Umwelt, die behinderten Menschen noch immer ambivalent begegnet und sie manchmal stigmatisiert. Weiterhin thematisiert sie bewusste und unbewusste Aspekte von Coping-, Reorganisations- und Individuationsprozessen, die Konstruktionsarbeit an einer balancierten, integrierten Identität sowie ein Verständnis von Behinderungsverarbeitung, Integration und Partizipation als komplementären Lernprozess. Erfolgreiche Krisenverarbeitung kann, entsprechende Bereitschaft vorausgesetzt, die Entwicklung der Persönlichkeit vorantreiben und einen dringend notwendigen kulturellen Wertewandel einleiten. Die Arbeit ist somit auch ein Plädoyer für aktives, kritisches Engagement aller Beteiligten.

Inhaltsverzeichnis

[ einblenden ]


Inhalt

Vorwort

1. Einführung und Begriffsbestimmungen
1.1 Fragestellungen und Thesen dieser Arbeit
1.2 Zu Wissenschaftsverständnis und Methodik
1.3 »Behinderung« - ein umstrittener Begriff
1.4 Die Begriffe »Sehbehinderung«, »Blindheit« und »Sehschädigung«

2. Der soziale und historische Kontext: Sehschädigung als Stigma
2.1 Goffmansche Stigma-Ansatz
2.1.1 Mögliche Funktionen von Stigmatisierung
2.1.2 Mögliche Ursachen von Stigmatisierung
2.2 Stereotyp, Vorurteil und Stigmatisierung
2.3 Das Blindheitsstereotyp
2.3.1 Das Blindheitsstereotyp in der Überlieferung
2.3.2 Das Blindheitsstereotyp im Spiegel empirischer Forschung
2.4 Symbolische Bedeutungen von Sehen und Blindheit
2.5 Die vielen Gesichter der Stigmatisierung und ihre Folgen
2.5.1 Vorbemerkung
2.5.2 Soziale Distanz
Exkurs: Behinderte im Nationalsozialismus - und heute?
2.5.3 Mitleid
Exkurs: Zur Psychodynamik des Mitleids
2.5.4 Interaktionsmuster in gemischten Kontakten
2.5.5 Langfristige Folgen für das stigmatisierte Individuum

3. Stigma und Identität: Der behinderte Mensch zwischen Konformität und Freiheit
3.1 Einleitung
3.2 Konformität und die Stigma-Identitäts-These
3.3 Identitätsstrategien und das Moment der Freiheit
Exkurs: Menschenwürde - ein zwiespältiges Ideal
3.4 Fazit

4. Das stigmatisierte Individuum als Subjekt
4.1 Paradigmata der Behindertenforschung
4.2 Der Symbolische Interaktionismus und der »subjektive Faktor«
4.3 Beiträge der Entwicklungspsychologie
4.4 Die »relationale Wende« in der Psychoanalyse und das intersubjektive Paradigma
4.5 Folgerungen für das Verständnis von Stigma-Prozessen: Die gemischte Interaktion im »Möglichkeitsraum«

5. Noch einmal zum Thema Menschenbild: Selbstverwirklichungstendenz und Individuation

6. Einflüsse auf den Umgang mit einer (Seh-)Behinderung
6.1 Soziales und kulturelles Umfeld
6.2 Alter
6.3 Schichtzugehörigkeit, sozioökonomischer Status und Bildungsstand
6.5 Beruf
6.6 Art und Ausmaß der Sehschädigung
6.7 Erblindungsursache
6.8 Sonstiger Gesundheitszustand
6.9 Persönlichkeit
6.10 Zeitpunkt des Rehabilitationsbeginns

7. Die Auseinandersetzung mit einer Sehschädigung als Prozess der Krisenverarbeitung
7.1 Die Begriffe »Krise« »Trauma«
7.2 Was bewältigt werden muß: Trauma, Krisen, Belastungsfaktoren
7.2.1 Krisen des Sehverlusts
7.2.2 Andauernde Belastungsfaktoren
7.3 Phasenmodelle der Krisenverarbeitung
7.4 Depression - Trauer - Aufbrechende Emotionen? (Spiralphase 5)
7.5 Zum Akzeptanzbegriff (Spiralphase 6)
7.6 Facetten gelungener Krisenverarbeitung

8. Was hilft: Schutzfaktoren und Ressourcen
8.1 Das interne Belohnungs- bzw. Glückssystem
8.2 Ressourcenorientierung versus »Positives Denken«
8.3 Resilienz bzw. Schutzfaktoren
8.4 Schlußfolgerungen

9. Zur unbewußten Seite von Coping-Prozessen: Phantasien und Träume als innere Helfer bei der seelischen Verarbeitung der Sehschädigung
9.1 Die Kraft innerer Bilder als Gegengewicht zu aktiven Coping-Strategien
9.2 Traum und Problemlösen
9.3 Zum Traumerleben sehgeschädigter Menschen
9.4 Beispiele aus der Praxis

10. Reorganisation der Wahrnehmung
10.1 Neuronale Plastizität
10.2 Das Konstrukt der Kompensation
10.3 Neue Bewertung des Sehens
10.4 Veränderungen im Bereich des Sehens
10.5 Erweiterung der Erlebnismöglichkeiten anderer Sinnesmodalitäten
10.6 Veränderte Wahrnehmung und künstlerischer Selbstausdruck

11. Reorganisation von Einstellungen und Werten

12. Coping - und dann? Fragen zur Identitätsentwicklung
12.1 Einleitung
12.2 Identitätskonstruktion vor dem Hintergrund des gesellschaftlich-kulturellen Wandels der Spät- bzw. Postmoderne
12.3 Zur Frage der Kohärenz: Was bedeutet »integrierte Identität« heute?
12.4 Das Konzept der Polarität und seine Bedeutung für die Konstruktion von Kohärenz
12.5 Behinderungsrelevante Polaritäten
12.6 Schlußbemerkungen: Identität und Selbsttranszendenz

13. Zusammenfassung und Ausblick

Literaturverzeichnis

Rezensionen

[ einblenden ]

www.socialnet.de

Rezension von Prof. Dr. Heinrich Zwicky

»Das Buch beeindruckt durch die Breite der verarbeitenden Literatur aus verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen und den Einbezug von Beispielen und Praxiserfahrungen…« [mehr]