Herbert Stein
Das Unbehagen in der Subkultur oder Die Heidelberg Free Clinic und ihr OB
Psyche, 1978, 32(10), 985-991
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Der Konflikt zwischen der Stadt Heidelberg und der Free Clinic ,
die als sozialpsychologisches und medizinisches Alternativmodell
konzipiert war, wird dargestellt. Der Konflikt um die Free Clinic
wurde personifiziert durch den Oberbürgermeister von Heidelberg und
Dr. Geck, einem Mitarbeiter der Free Clinic , der wegen seiner
Herkunft aus der Drogenszene den Verleumdungen des
Oberbürgermeisters ausgesetzt war. Von der Free Clinic wurden
vielfältige ideologische, realitätskritische Impulse aufgenommen,
und von den Mitarbeitern wurde zunehmend der Anspruch auf
therapeutische Kompetenz geltend gemacht. Die Tätigkeit der Free
Clinic wurde anfangs auf unkonventionelle Hilfe im medizinischen
Bereich beschränkt, dann aber entstanden interne Formen der
Auseinandersetzung mit Problemen der Jugendlichen, die sich an
Konzepte der Gesprächs- und Gestalttherapie, Encounter- und
verschiedene Selbsthilfegruppen, Massagen, Yoga und Meditation
anlehnten. Unzureichende Ausbildung, unklare Konzepte und zu großer
Ehrgeiz besonders gegenüber Fixern trugen zu den entscheidenden
äußeren Schwierigkeiten bei. Von der Stadt wurden die Räume
gekündigt, monatliche Bundesgelder wurden gestrichen. Es wurde kaum
diskutiert, welche Folgen der Ausfall der Free Clinic für
Einzelschicksale in Heidelberg hat, und ob die Schließung der Free
Clinic zur weiteren Erhöhung der Jugendkriminalität beitragen wird.
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