Johannes Cremerius
Robert Musil. Das Dilemma eines Schriftstellers vom Typus »poeta doctus« nach Freud
Psyche, 1979, 33(8), 733-772
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Robert Musils Roman Der Mann ohne Eigenschaften wird als
psychoanalytischer Roman par excellence charakterisiert, die
gründliche Psychoanalyse-Rezeption des Autors (anhand des
inzwischen publizierten Nachlasses) belegt. Seit Freud die
Lebensprobleme, die die Dichter vor ihm mit Hilfe einer
hausgemachten Psychologie gestaltet hatten, im Rahmen einer
wissenschaftlichen Psychologie des Unbewussten bearbeitet hatte,
schien es nur mehr die Alternativen des Dilettantismus und der
Verfestigung von Krankengeschichten in Freudscher Manier zu geben.
Musil wählte den Ausweg, die eigene Freud-Rezeption zu vergessen
bzw. zu verschleiern, um die von ihm projektierte Weltbeschreibung
in einer Art zweiter, nachfreudscher Naivität realisieren zu
können. Thema seines Romans ist die Frage, wie in den beiden
miteinander verschränkten Welten - der wissenschaftlich
entzauberten und der von uns erlebten - zu dichten und zu leben
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