Janine Chasseguet-Smirgel

De Sade: Der Körper und der Mord an der Realität

Psyche, 1981, 35(3), 237-252

Cover De Sade: Der Körper und der Mord an der Realität

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Verlag: Klett Cotta/Psychosozial-Verlag

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Auf der Suche nach der unbewussten Bedeutung von de Sades Interesse, das direkt auf den Körper abzielt, wird versucht, die latente körperliche Bedeutung bestimmter Partien des Werks herauszuarbeiten, in denen der Körper nicht offen, sondern verschleiert dargestellt wird. Mit dem Ziel, die Form des Werks selbst, seinen Aufbau und seine Beziehungen zum Körper zu klären, wird vor allem auf Die 120 Tage von Sodom Bezug genommen, in denen de Sades Welt besonders deutlich gestaltet ist. Der Schauplatz von de Sades Szenen wird einem Verdauungskanal verglichen, worin die Objekte auf eine amorphe Breimasse reduziert werden. Solche Faekalisierung wird als Symbol für die Abschaffung aller Unterschiede und Grenzen (vor allem derjenigen von Geschlecht und Generation) gesehen. Schließlich wird die Abwehrfunktion von de Sades literarischer Schöpfung, besonders im Hinblick auf Phantasien und Wünsche, aufgezeigt. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten