Stefan Goldmann
Das zusammengefallene Kartenhaus
Psyche, 1985, 39(2), 101-124
EUR 5,99
Sofort lieferbar.
Lieferzeit (D): 2-3 Werktage
Verlag: Klett Cotta/Psychosozial-Verlag
Bestell-Nr.: 52064
In einem Kommentar zu B. Nitzschkes Aufsatz über den
psychoanalytischen Terminus Id (in Psyche 1983, 37 (9)) wird auf
Mängel in der philologischen und geistesgeschichtlichen
Argumentation hingewiesen. Es wird gezeigt, dass Groddeck, wie
Freud nahelegte, das Es von Nietzsche literarisch übernommen hatte
und dass eine Geschichte des Es als Ausdruck für das Triebhafte im
Menschen nicht erst mit E. v. Hartmann, sondern schon Ende des 18.
Jahrhunderts mit der Spätaufklärung (Moritz, Lichtenberg) anhebt,
wo die Rede vom Es in Literatur (Lessing) und Philosophie (Kant,
Hamann, Fichte, Jacobi) nachzuweisen ist. Neben der Untersuchung
des Briefwechsels zwischen Groddeck und Freud, der eine starke
Rivalitätsproblematik seitens Groddeck erkennen lässt, werden
Groddecks Anknüpfungen an die Naturphilosophie und die Medizin der
Romantik skizziert, wobei die Genese des Es -Begriffs aus der
traditionellen Vorstellung von der Lebenskraft, der vis vitalis
(Hufeland, Reil) angedeutet wird. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle
Rechte vorbehalten