Christa Rohde-Dachser, Beate Baum-Dill, Elke Brech, Tilman Grande, Stephan Hau, Annemarie Jockenhövel-Poth, Angelika Richter

»Mutter« und »Vater« in psychoanalytischen Fallvignetten. Über einige latente Regeln im Diskurs der Psychoanalyse

Psyche, 1993, 47(7), 613-646

Cover »Mutter« und »Vater« in psychoanalytischen Fallvignetten. Über einige latente Regeln im Diskurs der Psychoanalyse

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Ausgehend von der Überzeugung, dass es innerhalb der Psychoanalytikergemeinschaft ein kollektives geschlechtsspezifisches Unbewusstes gibt, welches latente Regeln im psychoanalytischen Diskurs festlegt, wurden in einem mehrjährigen Forschungsprojekt Fallschilderungen aus psychoanalytischen Fachzeitschriften systematisch daraufhin untersucht, inwieweit sie diesen latenten geschlechtsspezifischen Regeln folgen. Überprüft wurde, in welcher Art und Weise männliche und weibliche Analytiker in ihren veröffentlichten Texten die Wörter Mutter und Vater verwenden und wie häufig und mit welchen Konnotationen sie Begriffe benutzen, die im Wortumfeld von Mutter und Vater auftauchen. Insgesamt 711 Fallschilderungen in allen Nummern von sechs Fachzeitschriften aus den Jahren 1985 bis 1989 wurden analysiert. Zwischen Männern und Frauen bestanden signifikante Unterschiede in der Verwendung der Wörter Mutter und Vater . Diese Unterschiede werden als Hinweis auf die Existenz eines kollektiven geschlechtsspezifischen Unbewussten gewertet. Es wird geschlussfolgert, dass dieses Unbewusste in die psychoanalytischen Behandlungen einfließt und zu unbewussten Gegenübertragungsreaktionen führt, die nicht bearbeitet, sondern agiert werden. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten