Reimut Reiche
Von innen nach außen? Sackgassen im Diskurs über Psychoanalyse und Gesellschaft
Psyche, 1995, 49(3), 227-258
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Der auf S. Freud zurückgehende Versuch, mit dem Instrumentarium der
Psychoanalyse nicht nur das Individuum, sondern auch die
Gesellschaft und das Verhältnis von Innen und Außen zu verstehen,
hat insbesondere in Deutschland eine lange Tradition. In einem
Rückblick auf die letzten 30 Jahre des psychoanalytischen
Anwendungsdiskurses wird deutlich gemacht, dass dieser weitgehend
gescheitert ist. Es werden fünf große Diskurslinien benannt, an
denen dieses Scheitern illustriert wird: (1) Linie der
Assimilierung und Auslaugung, womit die psychoanalytische
Kulturkritik gemeint ist; (2) pathologische Trauerreaktion, bezogen
auf die Kritische Theorie; (3) Linie der aggressiven Zurückweisung
psychoanalytischer Erkenntnisse durch die Systemtheorie; (4) Linie
der Entwertung und Usurpation durch den Poststrukturalismus und den
Dekonstruktivismus. In der fünften Linie des psychoanalytischen
Anwendungsdiskurses der Theorie des kommunikativen Handelns wird
ein zögernder erneuter Brückenschlag zwischen Soziologie und
Psychoanalyse gesehen. Insgesamt wird die Auffassung vertreten,
dass sich Psychoanalyse zwar für den Blick auf das Innen, nicht
aber für den auf das Außen eignet. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte
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